Erster Media-Saturn-Markt in China eröffnet

EXPANSION
20.05.2010

Langfristig mehrere hundert Fachmärkte geplant

Die Metro-Gruppe expandiert massiv in China und anderen asiatischen Wachstumsregionen. Das Filialnetz soll stark ausgebaut werden - insbesondere mit Media-Märkten in China.

Symbolisch gab Deutschlands Bundespräsident Horst Köhler am Donnerstag bei einem Besuch der Expo 2010 in Schanghai auf dem Düsseldorfer Stand den Startschuss für den Markteintritt von Media-Saturn in China. Der erste Elektrofachmarkt des weltweit drittgrößten Handelskonzerns wird im Oktober in der Hafenmetropole eröffnet. Mit Investitionen von 200 Millionen US-Dollar (163 Mio. Euro) sind in einem ersten Schritt zehn bis zwölf Märkte bis 2012 geplant.

"Langfristig wird Asien und insbesondere China eine immer wichtigere Rolle in unserem Expansionsprogramm spielen", sagte der Vorstandschef der Metro Gruppe, Eckhard Cordes. "Wir sehen einen bedeutenden Teil unserer Zukunft in diesem Land." Ohne Chinas starke Konjunktur wäre die Weltwirtschaftskrise noch schlimmer verlaufen. Nach geringeren Investitionen wegen der Krise 2009 werde der Konzern sein Wachstum in diesem Jahr "deutlich beschleunigen".

Joint Venture mit Foxconn

Für die Expansion werden die Investitionen von 1,5 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1,9 Milliarden in diesem Jahr gesteigert. Das weltweite Filialnetz soll 2010 um rund hundert Märkte ausgeweitet werden. In China geht der Konzern mit den Media-Märkten in die Offensive.

Nach der ersten Phase bis 2012 werde entschieden, "mit welcher Geschwindigkeit wir weiter vorangehen", sagte Cordes. Langfristig seien rund hundert Elektrofachmärkte oder mehr vorstellbar. "China bietet ein unvorstellbares Marktpotenzial für Unterhaltungselektronik", sagte Roland Weise, Chef von Media-Saturn. Er rechnet allerdings mit starkem Preiskampf in China.

Für die Media-Märkte in China wurde ein Joint Venture gegründet, an dem die Metro-Gruppe und ihre Gründerfamilien 75 Prozent und der taiwanesische Elektrohersteller Foxconn 25 Prozent Anteile halten. Der Partner "kann uns viel Erfahrung bieten" und sei nah am Kunden, sagte Weise. Foxconn hat knapp 500.000 Beschäftigte und produziert für namhafte Weltkonzerne wie Sony, Apple, Dell und Nintendo.

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(dpa)