Pakistan sperrt YouTube und Facebook
Wegen Verletzung religiöser Gefühle
Die pakistanische Telekombehörde PTA hat am Donnerstag alle Internet-Provider des Landes angewiesen, den Zugang auf Googles Videowebsite YouTube zu sperren. Bereits am Mittwoch hatte die PTA die Sperre des Sozialen Netzwerks Facebook verfügt.
Die Behörde begründete die Sperre damit, dass auf beiden Sites "blasphemisches Material" zu finden sei. Auf Facebook finde ein Wettbewerb statt, in dessen Rahmen dazu aufgefordert werde, den Propheten Mohammed zu zeichnen. Das verletze das religiöse Empfinden der Muslime, so ein Sprecher des pakistanischen Außenministeriums.
Kollateralschäden der Sperre
Bereits 2007 hatte die PTA eine einjährige Sperre von YouTube wegen Präsentation "unislamischer" Videos verhängt. Die jüngsten Sperrmaßnahmen führten auch dazu, dass auch Wikipedia und die Fotowebsite Flickr sowie alle Blackberry-Dienste kurzfristig von Pakistan nicht erreichbar waren. Laut PTA habe es sich dabei aber um technische Probleme gehandelt, es gebe keine Sperrverfügungen gegen diese Sites.
Die PTA habe versucht, die inkriminierten Inhalte auf YouTube einzeln sperren zu lassen, wobei rund 450 Links in die Sperrlisten eingetragen worden seien. Allerdings seien die Inhalte immer wieder neu hochgeladen worden, weswegen der Zugriff auf YouTube schließlich ganz gesperrt worden sei. Die Behörde suche das Gespräch mit Facebook und YouTube, um den Konflikt zu lösen und "sicherzustellen, dass religiöse Harmonie und Respekt gesichert werden".
(Reuters/futurezone)