NSN fürchtet Folgen der Griechenland-Krise

KONZERNE
22.05.2010

Netzwerkausrüster rechnet mit weniger Südeuropa-Aufträgen

Der Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks (NSN) stellt sich in Südeuropa wegen der Griechenland-Krise auf ein schwieriges zweites Halbjahr ein. "Wegen der staatlichen Sparprogramme in Griechenland und den anderen Ländern rechnen wir dort mit Stornierungen und Verschiebungen einiger Aufträge", sagt NSN-Manager Hermann Rodler der Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag".

Der wesentliche Grund dafür seien die Refinanzierungskosten der Projekte von Kunden mit staatlicher Beteiligung. Wegen der höheren Risikoaufschläge durch die gesenkten Länderratings dürften sich die Finanzierungen dort signifikant verteuern, befürchtet er.

Westeuropa-Geschäft läuft gut

Nach den Worten des Managers zieht dagegen das Geschäft in Westeuropa weiter an. "Hier sind der Auftragseingang und die Umsatzentwicklung im laufenden Quartal besser als erwartet", sagt Rodler, der für die Region zuständig ist. Für das laufende Quartal peilt NSN demnach einen Umsatz von 3,1 bis 3,4 Milliarden Euro an.

Im Auftaktquartal hatte das Gemeinschaftsunternehmen des finnischen Handyriesen Nokia und des Münchner Industriekonzerns Siemens überraschend einen Gewinn erwirtschaftet: Er lag bei 15 Millionen Euro nach einem Verlust von 122 Millionen ein Jahr zuvor. Der Umsatz sank wie erwartet um neun Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Insgesamt bekräftigte NSN Mitte April noch seine skeptische Prognose, wonach der Markt in diesem Jahr wohl nicht wachsen werde.

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(Reuters)