Google-Mitbegründer entschuldigt sich
Street-View-Panne: Aufzeichnen der Daten "war ein Fehler"
Google-Mitgründer Larry Page hat sich wegen der jüngsten WLAN-Datenpanne des Suchmaschinenkonzerns entschuldigt. "Die Aufzeichnung der Daten tut uns wirklich leid. Es war ein Fehler - ganz eindeutig", sagte Page der "Welt am Sonntag".
Die europäischen Staaten gehen zudem unterschiedlich mit der Aufzeichnung der Daten um. Neben Deutschland wollen Belgien, Frankreich, Italien, Spanien, die Schweiz und Tschechien, dass die Daten zur Verfügung gehalten und nicht gelöscht werden, wie Google-Sprecher Kay Oberbeck der "Welt am Sonntag" sagte. Google werde dem entsprechen. Irland, Österreich und Dänemark verlangten die Löschung.
Bei seinen Aufnahmen für den Dienst Street View hatte Google auch WLAN-Netze erfasst. Daten, die über ungesicherte Netze gesendet wurden, hatte Google miterfasst und gespeichert. Dabei handelt es sich laut Google in der Regel nur um Bruchstücke von Nutzdaten, da der Funkscanner fünfmal in der Sekunde den Empfangskanal wechsle. Nicht erfasst worden seien verschlüsselte Daten.
600 Gigabyte seien nicht weiter aufgefallen
Nach Angaben von Google sind die Daten irrtümlich gesammelt worden. "Es handelt sich um insgesamt etwa 600 Gigabyte", sagte Page weiter. Bei der großen Datenmenge, die durch das Fotografieren von Häusern anfielen, sei dieser Datenumfang nicht aufgefallen.
Google entdeckte den Fehler bei der Beantwortung eines detaillierten Fragenkatalogs des für den Internet-Konzern zuständigen Hamburger Datenschutzbeauftragten. Bei einer ersten Kritik an der Funknetz-Scan-Aktion hatte Google noch behauptet, keine Nutzdaten ("payload data") zu speichern.
(dpa/APA/apn)