© Asus, Eee Tablet von Asus

Computex: Entertainment mobil und in 3-D

GADGETS
31.05.2010

3-D-Grafik und Computing ohne Maus und Tastatur: Die IT-Industrie versucht auf der Jagd nach mehr Umsatz, mit mehr und neuen Entertainment-Features zusätzliche Käuferschichten anzusprechen. Asus und MSI haben dazu neue Tablet-Rechner nach der Art von Apples iPad vorgestellt, während Nvidia mit Microsoft und PC-Herstellern die Verbreitung von Computern mit 3-D-Grafiksystemen vorantreiben will.

Nach der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas Anfang des Jahres und sichtlich angestachelt vom Hype rund um Apples iPad legten die Hersteller zur Elektronikmesse Computex in Taipeh nach und präsentierten am Montag neue Tablet-Rechner.

Asus-Tablets mit Windows 7

Asus stellte unter dem Namen Eee Pad zwei Geräte vor: Das Eee Pad EP121 ist ein zwölf Zoll großer Tablet-Rechner mit einem stromsparenden CULV-Prozessor (Core 2 Duo) von Intel und Windows 7 Home Premium als Betriebssystem. Das Gerät ist einerseits nur mit Gesten und einer On-Screen-Tastatur bedienbar, optional gibt es eine Docking-Station mit fixer Tastatur dazu, die das Tablet zum Notebook macht. Mit einer Akkuladung soll das Gerät zehn Stunden durchhalten und dabei ein vollwertiger PC-Ersatz sein.

Das EP101TC ist mit seinen zehn Zoll und 675 Gramm Gewicht kleiner und portabler und soll mit Windows Embedded Compact 7 (Nachfolger von Windows CE) als Betriebssystem wie die größere Version einfach zu bedienen sein. Im Inneren soll ein Tegra-Chip von Nvidia werken. Zu Marktstart und Preisen gibt es noch keine offiziellen Angaben von Asus, das Fachblog Engadget berichtete von einem Marktstart Anfang 2011 zu Preisen von 399 bis 499 Dollar.

E-Book-Reader als Notizbuch

Mit dem Eee Tablet hat Asus seinen bei der CES zuerst als Prototyp gezeigten E-Book-Reader weiterentwickelt: Neben dem Lesen von E-Books kann der Nutzer mittels Spezialstift damit auch Notizen verfassen und zeichnen, wobei das monochrome 64-Graustufen-Display mit einer Digitizer-Auflösung von 2.450 dpi eine besonders exakte Kontrolle des Strichs beim Schreiben und Zeichnen ermöglichen soll. Das Blättern durch ein E-Book soll mit einer zehntel Sekunde für den Seitenwechsel besonders schnell gehen, weiters hat das Gerät eine Zwei-Megapixel-Kamera, einen MicroSD-Slot und einen USB-Anschluss.

Auch das Eee Tablet soll rund zehn Stunden mit einer Akkuladung durchhalten. Nähere Angaben zur Technik des Eee Tablets und der Eee Pads machte Asus nicht. Auf Nachfrage von ORF.at konnte Asus auch nichts zum Martkstart der Geräte in Österreich sagen.

MSI Wind Pad auch mit Android

MSI stellte mit seinem Wind Pad 100 einen zehn Zoll großen Tablet-Rechner mit Multitouch-Display vor, der von einer Atom-CPU (Z530 mit 1,6 GHz) von Intel angetrieben wird und rund 800 Gramm wiegt. Als Betriebssystem kommt auch hier Windows 7 Home Premium zum Einsatz, wobei MSI wie Asus ein eigenes User-Interface darübergelegt hat. Das Wind Pad soll in der finalen Version mit zwei GB Arbeitsspeicher, 32 GB Festspeicher (Flash), zwei USB-Ports, einem HDMI-Anschluss, UMTS, WLAN und einer Webcam ausgestattet sein und soll laut Berichten für 499 Dollar im Lauf des Jahres auf den Markt kommen.

Endgadget beschreibt die Reaktion des kapazitiven Screens des Wind Pads wie auch des kleinen Eee Pads als eher träge, wobei beide Geräte noch Prototypen sind und sich die Spezifikationen noch jederzeit ändern können. Zur CES sah Asus' Eee Pad etwa noch anders aus als jetzt in Taipeh. Das Asus-Tablet soll hingegen laut ersten Tests recht schnell auf Eingaben reagieren.

MSI stellt auf seinem Messestand mit dem WindPad 110 zudem noch eine Version seines Tablet-PCs mit Android 2.1 aus, der mit einer Tegra-2-CPU ausgerüstet ist, erwähnt die Version aber nicht weiter. Womöglich wartet MSI für die offizielle Vorstellung noch auf das Cloud-basierte Chrome OS von Google und setzt Android als Platzhalter ein.

3-D-PC: Zusätzliche Dimension für Computer

Auf einen ganz anderen, aber ebenfalls aktuellen Zug springt Asus gemeinsam mit dem Grafikkartenhersteller Nvidia, Microsoft, Dell, Toshiba, LG, Acer, Alienware und anderen Herstellern mit dem 3-D-PC auf. Ganz der aktuellen 3-D-Kampagne fürs Wohnzimmer folgend, soll nun der dritten Dimension auch auf dem Computer endlich zum finalen Durchbruch verholfen werden. Die Technologie dazu ist schon seit einigen Jahren fertig und auch käuflich erwerbbar, wurde, wie Nvidia in auf seiner Website schreibt, bisher aber vor allem von Enthusiasten und Selberbauern eingesetzt. Nun soll die breite Masse auf dem Computer 3-D nutzen.

Als absolute Mindestanforderung an einen 3-D-Computer hat die Industrie einen 3-D-fähigen 120-Hz-Monitor (alternativ Projektor oder Fernseher), eine diskrete Grafikkarte, die 3-D hochauflösend anzeigen kann, sowie eine Active-Shutter-Brille definiert. Die Computer sollen auch eigens als 3-D-PCs vermarktet werden, um den Kunden die Kaufentscheidung zu erleichtern, so Microsoft auf seinem Windows-Blog.

Filme, Bilder und Spiele in 3-D

Für die passenden Inhalte sollen neben den Filmstudios auch Hersteller wie Sony und Fujifilm mit 3-D-fähigen Digitalkameras sorgen. Microsoft hat außerdem angekündigt, dass Silverlight nun das Streamen von 3-D-Inhalten über das Netz an die passende Nvidia-Hardware unterstützt. 425 PC-Spiele könnten außerdem schon jetzt in 3-D genutzt werden, so Nvidia.

Nvidia schreibt auf seiner Website weiters, dass die 3-D- Computer ab 1.500 Dollar kosten sollen und damit deutlich billiger seien als vergleichbare TV-Geräte. Dafür sollen die Geräte ab Werk mit allem Notwendigen inklusive Treibern ausgerüstet sein.

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