EU für raschen Ausbau von Breitband-Internet
Telekomrat in Brüssel billigt Plan für "Digitale Agenda"
Die EU will als Teil ihrer Wachstumsstrategie den Ausbau von schnellen Breitband-Internet-Verbindungen vorantreiben. Bei einem Telekomrat in Brüssel äußerten die 27 Mitgliedsstaaten am Montag Zustimmung zu dem von EU-Kommissarin Neelie Kroes vorgelegten Plan für eine "Digitale Agenda" für Europa.
Bis 2013 sollen demnach alle EU-Bürger mit grundlegenden Breitbanddiensten versorgt sein. Bis 2020 sollen alle EU-Bürger schnelle Breitbandverbindungen mit 30 Megabit pro Sekunde oder mehr haben.
Schnelleres Internet für EU-Haushalte
Derzeit haben nach Schätzung der EU-Kommission rund 93 Prozent der EU-Bürger zumindest die Möglichkeit, Zugang zu einem DSL-Anschluss zu bekommen. Nur 23 Prozent der Breitbandanschlüsse in der EU hatten Anfang 2010 eine Übertragungsrate von mindestens zehn Megabit pro Sekunde. Nach dem EU-Plan soll 2020 die Hälfte der europäischen Haushalte einen ultraschnellen Internet-Anschluss mit 100 Megabit pro Sekunde haben.
Eine weitere Priorität der EU-Agenda ist die Schaffung eines digitalen Binnenmarktes. So hat die EU-Kommission das Ziel gesetzt, dass bis 2015 die Hälfte der EU-Bevölkerung online einkaufen soll. Derzeit nutzen 37 Prozent der Europäer das Internet zum Einkaufen. Der grenzüberschreitende Online-Handel soll im selben Zeitraum von acht Prozent auf 20 Prozent wachsen.
Internetz-Nutzung soll gesteigert werden
Nach Schätzungen der EU-Kommission sind 30 Prozent der EU-Bürger noch nie im Internet gewesen. Dieser Anteil soll bis 2015 halbiert werden. Der Anteil der europäischen Bevölkerung mit regelmäßiger Internet-Nutzung soll von 60 Prozent auf 75 Prozent erhöht werden.
In Österreich hatten nach Angaben der EU-Kommission 2009 94 Prozent der Bevölkerung Zugang zu einem DSL-Anschluss, damit lag Österreich genau im EU-Durchschnitt auf Rang 15 aller 27 Mitgliedsstaaten. 67 Prozent der Österreicher gaben an, regelmäßig das Internet zu nutzen - das entspricht dem zehnten Rang in der EU.
(APA)