Britische Regierung öffnet ihre Kassabücher
Datenbank zeigt Verwendung von Steuergeldern
Wie die britische Tageszeitung "The Guardian" am Donnerstag berichtet hat, legt die Londoner Regierung am Freitag erstmals ihre Kassabücher offen. Die Datenbank mit dem Namen Combined Online Information System (COINS) umfasse demnach rund 120 Gigabyte und zeige genau, wofür Steuergelder ausgegeben werden und wer sie erhält. Dieser bemerkenswerte Schritt ermögliche es, "einen einmaligen Blick hinter die Kulissen der Regierung zu werfen", so das Blatt.
Wertschöpfung steigern
Die Daten werden zuerst im Rohformat verfügbar gemacht, nun sollen sich Unternehmen und andere Organisationen Gedanken über Möglichkeiten der Darstellung und Auswertung machen. Die konservative Partei hatte bereits vor den Wahlen geschätzt, dass Online-Dienste, die die öffentlichen Bücher auswerten, eine Wertschöpfung von bis zu sechs Milliarden britische Pfund (7,2 Mrd. Euro) im Jahr schaffen könnten. Auch die alte britische Labour-Regierung hat mit der Initiative data.gov.uk auf mehr Offenheit für staatliche Daten gesetzt.
Jim Knight, der unter Labour für die Open-Data-Initiative zuständig war, begrüßte die Initiative. Er warnte aber zugleich davor, den Datenschutz zu vernachlässigen. Würden die Regierungsdaten mit Informationen aus privaten Quellen vernetzt, so könnte die Privatsphäre von Individuen dadurch verletzt werden.