US-Armee bestätigt Whistleblower-Verhaftung
Bradley Manning in Untersuchungshaft in Kuwait
Die US-Armee hat die Festnahme von Specialist Bradley Manning bestätigt. Das berichtete die Website des National Public Radio (NPR) am Montag. Gegen Manning laufe eine Untersuchung wegen Übermittlung geheimer Informationen. Er befinde sich derzeit in Kuwait in Untersuchungshaft. Die Ergebnisse der Untersuchung werde die Armee nach deren Abschluss bekanntgeben.
Das US-Magazin "Wired" hatte am Montag berichtet, dass Manning der Whistleblower-Website Wikileaks mehrere geheime Daten zugespielt haben soll, darunter auch das unter dem Namen "Collateral Murder" veröffentlichte Video, das zeigt, wie eine US-Hubschrauberbesatzung zwei Reuters-Mitarbeiter fälschlicherweise für bewaffnete Rebellen hält und tötet. Er habe das im Rahmen einer Online-Konversation mit dem Cracker Adrian Lamo zugegeben.
Wikileaks hatte in einer ersten Reaktion über den Kurznachrichtendienst Twitter die Geschichte weder bestätigt noch dementiert. Man speichere keine Daten von Informanten, hieß es. Wikileaks wies die in der "Wired"-Geschichte aufgeführte Vermutung aber zurück, im Besitz von 260.000 geheimen Nachrichten des diplomatischen Dienstes der USA zu sein.
Wikileaks griff auch den "Wired"-Journalisten und Ex-Cracker Kevin Poulsen und dessen Zuträger Adrian Lamo scharf an. Beide seien "notorische Manipulatoren". Wikileaks hat angekündigt, Manning verteidigen zu wollen und hat bereits eine Mailadresse für Unterstützer eingerichtet.
Lamo verteidigt sich in seinem eigenen Twitter-Account. Nicht er hätte die Story aufgebracht, sondern Manning selbst hätte mit einem Posting auf Facebook den Stein ins Rollen gebracht. Von da ab sei es nur "eine Frage der Zeit" gewesen.