Einheitliche Standards für E-Mobility gefordert
Bei einem Forum zum Thema Elektromobilität hat die heimische Industrie am Donnerstag Probleme und Chancen des Elektrobooms diskutiert.
Elektroautos und E-Bikes werden sich nur dann durchsetzen, wenn es einheitliche Standards etwa für die Stecker gibt. Darin waren sich Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) und die Vertreter der Industrie bei ihrem Treffen einig. Umso wichtiger sei es, dass in Österreich eine breite Plattform an dieser Zukunftstechnologie arbeite.
Laut Peter Reif, Präsident von Magna E-Car-Systems, zählt Österreich bei E-Mobilität zu den Top-Drei-Ländern weltweit, was ein gewaltiges Arbeitsplatzpotenzial in sich berge. Bei Magna in Graz seien mittlerweile knapp 500 Personen in diesem Bereich tätig.
"Wir sind kein Pipifax-Verein, der hier in seinem Schrebergarten beisammensitzt", sagte Noch-Siemens-Österreich-Chefin Brigitte Ederer und verwies auf die Bedeutung der breiten Vernetzung auch auf internationaler Ebene. Denn um die Standardisierung voranzutreiben, bedürfe es einer gewissen Marktgröße.
Anfang Mai hat die Telekom Austria den Prototyp einer Telefonzelle mit integrierter Stromtankstelle in Betrieb genommen. Im Lauf des Jahres sollen österreichweit 30 Stromtankstellen für E-Autos, E-Scooter und E-Fahrräder entstehen.
Genug Strom für alle
Dass der vermehrte Einsatz von E-Autos zu Problemen bei der Stromversorgung führen könnte, bestritt Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber vehement. Selbst wenn alle gut vier Millionen Autos in Österreich mit Strom fahren würden, würde das mit neun Terrawattstunden Zusatzbedarf gerade einmal 12,5 Prozent des heimischen Stromverbrauchs entsprechen. Alleine das Ausbaupotenzial bei der Wasserkraft betrage sieben Terrawattstunden.
Reif ermahnte die Politik, schon jetzt die Weichen auf dem Arbeitsmarkt für den E-Boom zu stellen. In Zukunft würden verstärkt Elektrotechniker, Software-Entwickler und Chemiker gefragt sein. Der Trend zu Fahren mit Strom sei nicht mehr aufzuhalten, schon jetzt würden die ersten Autos auf den Markt kommen, die kaum mehr kosten als ein konventionelles Auto. Derzeit arbeitet Magna an einen Strom-Ford-Focus, der Ende 2012/Anfang 2013 in Nordamerika auf den Markt kommen soll.
(futurezone/APA)