WikiLeaks will US-Whistleblower verteidigen
Die Whistleblower-Website WikiLeaks will dem 22-jährigen US-Soldaten Bradley Manning helfen, gegen den die US-Armee derzeit wegen Geheimnisverrats ermittelt.
"WikiLeaks beauftragt Anwälte damit, angebliche Quelle zu verteidigen", heißt es inklusive Spendenaufruf auf dem Twitter-Account der Site.
Manning soll vertrauliches Material an WikiLeaks weitergegeben haben, darunter auch das "Collateral Murder"-Video, das zeigt, wie eine US-Hubschrauberbesatzung zwei unbewaffnete Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters im Irak tötet.
Streit über Mails und Chat-Logs
Mit ihrer Kurznachricht bestätigten die WikiLeaks-Betreiber einen Bericht des US-Magazins "Wired" vom Freitag (Ortszeit). Dort hieß es, dass WikiLeaks-Mitgründer Julian Assange derzeit versuche, eine Verteidigung für Manning zu organisieren. Assange habe bei dem Ex-Cracker Adrian Lamo, der Mannings Aktivitäten den US-Behörden mitgeteilt hatte, die Chat-Logs und Mails angefordert, auf deren Grundlage Manning in Gewahrsam genommen worden war.
Laut "Wired" weigert sich Lamo, WikiLeaks die Daten zu übermitteln. Das Magazin hat selbst Ausschnitte aus den Online-Dialogen zwischen Lamo und Manning veröffentlicht. Nach Bekanntwerden von Mannings Verhaftung hatte WikiLeaks Lamo als notorischen Informanten bezeichnet. WikiLeaks selbst hat nicht bestätigt, dass es Manning war, der das "Collateral Murder"-Video durchsickern ließ.
Unklarheit herrscht auch darüber, ob WikiLeaks im Besitz von 260.000 Nachrichten des diplomatischen Dienstes der USA ist, wie "Wired" unter Berufung auf die Korrespondenz zwischen Lamo und Manning berichtete. WikiLeaks hat das bereits zurückgewiesen. Man sei höchstwahrscheinlich nicht im Besitz dieses Materials, hieß es.