Wolfgang Hesoun wird neuer Siemens-Chef
Folgt Brigitte Ederer an die Konzernspitze
Am 1. Juli zieht Siemens-Österreich-Chefin Brigitte Ederer in die Konzernzentrale nach München um, ihr Nachfolger in Wien wird der derzeitige Porr-Boss Wolfgang Hesoun. Das wurde am Dienstag aus Unternehmenskreisen bestätigt, die offizielle Bekanntgabe soll am Mittwoch nach der Siemens-Aufsichtsratssitzung erfolgen. Seinen neuen Job soll Hesoun Anfang September antreten, als vorläufiger Nachfolger bei Porr wird dessen Finanzvorstand Reinhard Pinzer gehandelt.
Ederer wie Hesoun kommen aus der SPÖ, was den Zuschlag bei Großaufträgen erleichtert: Die wichtigsten Auftraggeber des Technologiekonzerns sind die Stadt Wien und die ÖBB. Bei der Bahn hat gerade mit Christian Kern ein neuer Vorstandschef Platz genommen: Der ehemalige Verbund-Chef Kern kommt ebenfalls aus dem Umfeld der Kanzlerpartei. Personalvertreter hatten sich zuvor in München für eine "österreichische Lösung" starkgemacht. An der Spitze des Weltkonzerns steht der gebürtige Kärntner Peter Löscher.
Fünf Jahre bei Siemens
Hesoun ist jedenfalls mit Siemens gut vertraut. Er war bereits fünf Jahre lang bei Siemens in der deutschen Kraftwerkssparte. Der 50-jährige Neffe des Ex-Sozialministers Josef Hesoun hatte vor drei Jahren Horst Pöchhacker an der Spitze von Österreichs zweitgrößtem Baukonzern abgelöst, Pöchhacker ist mittlerweile Aufsichtsratschef der ÖBB. Künftige Aufsichtsratspräsidentin von Siemens Österreich wird Ederer. Viel Zeit wird sie dafür aber nicht haben, die ehemalige SPÖ-Staatssekretärin wird mit 1. Juli Personalchefin von mehr als 400.000 Mitarbeitern und obendrein auch noch Vorstand für das Europa-Geschäft.
(APA)