Intel strebt Vergleich mit US-Handelsbehörde an

WETTBEWERBSVORWÜRFE
22.06.2010

Soll Verwendung eigener Chips in PCs erzwungen haben

Der weltgrößte Chipkonzern Intel will die Wettbewerbsvorwürfe in den USA schnell beseitigen. Vertreter von Intel und der US-Kartellbehörde FTC hätten einen Vergleichsentwurf vorgelegt, berichtete das "Wall Street Journal". Nun sehe sich die FTC-Spitze die Details an. Bis zu einer Entscheidung soll das Verfahren ruhen.

Über die Inhalte des möglichen Vergleichs wurde nichts bekannt. Es gilt aber als wahrscheinlich, dass Intel für seine Geschäftspraktiken zur Rechenschaft gezogen wird.

Mit Zuckerbrot und Peitsche gegen AMD

Die Wettbewerbshüter werfen Intel vor, seine marktbeherrschende Stellung missbraucht zu haben. Intel soll Computerhersteller mit Drohungen und Rabatten dazu gebracht haben, seine Prozessoren zu verbauen und die Chips des kleineren Rivalen AMD zu meiden.

EU-Rekordstrafe von 1,06 Mrd. Euro

Die EU-Kommission hatte Intel bereits im vergangenen Jahr wegen der gleichen Sache eine Rekordgeldstrafe von 1,06 Mrd. Euro (nach damaligen Stand 1,45 Mrd. Dollar) aufgebrummt. Weitere 1,25 Mrd. Dollar zahlte Intel an AMD. Wegen der Rabattpraktiken stehen auch die beteiligten Computerhersteller im Zwielicht, allen voran Dell.

Neben der US-Wettbewerbsbehörde FTC hatte sich auch die New Yorker Staatsanwaltschaft des Falls angenommen und Klage gegen Intel erhoben. In vier von fünf Computern weltweit steckt ein Intel-Prozessor. Nach Angaben des "Wall Street Journal" ruht das FTC-Verfahren nun vorerst bis zum 23. Juli. Eine erste Anhörung war ursprünglich für den 15. September geplant.

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(dpa/futurezone)