Erste iPhone-Nutzer klagen Apple
Die Empfangsprobleme beim neuen iPhone machen Apple jetzt auch juristischen Ärger. Zwei Anwaltskanzleien reichten vor dem Bezirksgericht des US-Bundesstaates Maryland eine Sammelklage gegen den Konzern und den Telekommunikationsriesen AT&T ein, der das Handy in den USA exklusiv vertreibt.
"Den Klägern sind defekte iPhone-4-Geräte verkauft worden, bei denen Anrufe und Datenverbindungen abreißen", heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Klage. Es sei unmöglich, das Telefon in normaler Art und Weise zu nutzen. Die Kläger, zwei Einzelpersonen, verlangen Schadenersatz und eine Beseitigung der Empfangsprobleme.
Beschwerden über Empfangsqualität
Die Kläger nehmen für sich in Anspruch, im Namen aller Nutzer des iPhone 4 zu sprechen. Es gebe potenziell Millionen Geschädigte, führten ihre Anwälte aus. Apple hatte alleine an den ersten drei Tagen nach dem Verkaufsstart 1,7 Millionen iPhone 4 losgeschlagen.
Direkt nach dem Verkaufsstart hatten sich erste Nutzer in Internet-Foren und Blogs beschwert, dass die Empfangsqualität bescheiden sei. Besonders Menschen, die mit der linken Hand telefonieren, meldeten Probleme. Schnell geriet die Konstruktion der Antenne in Verdacht: Beim iPhone 4 ist das der äußere Rahmen. Experten vermuten, dass durch eine bestimmte Handhaltung die Antenne zu stark abgeschirmt wird.
Apple weist Vorwürfe zurück
Apple wies den Vorwurf einer Fehlkonstruktion bereits zurück. Die beschriebenen Effekte gehörten schlicht zu den "Gegebenheit des Lebens bei jedem Mobiltelefon", erklärte der kalifornische Elektronikkonzern. Der Effekt stelle sich bei jedem Handy ein, wenn man es an genau den Stellen zuhält, an denen die Antenne untergebracht ist.
Bei den meisten Handys sitzt die Antenne im Gehäuse, so auch bei den älteren iPhone-Modellen. Apple rät nun, beim Telefonieren mit dem iPhone 4 nicht die untere Gehäusehälfte mit der Hand abzudecken oder im Zweifel einfach eine Schutzhülle zu nutzen.
(dpa)