Finnland: Breitband-Internet als Grundrecht
Ein Megabit pro Sekunde für Provider verpflichtend
Die Finnen sind die ersten Verbraucher der Welt mit einem Recht auf einen schnellen Internet-Zugang. Am Donnerstag trat die Pflicht für Provider in Kraft, jedem Einwohner bei der Übertragung von Daten eine Geschwindigkeit von einem Megabit pro Sekunde zuzusichern, wie das Verkehrs- und Kommunikationministerium in Helsinki mitteilte. Unternehmen müssen ab sofort jedem ihrer Kunden einen modernen Breitbandanschluss liefern.
Die Finnen sind laut einem Bericht der BBC bereits weitgehend mit Breitband-Internet-Anschlüssen versorgt. Es müssten allerdings noch rund 4.000 Haushalte angeschlossen werden.
Universaldienst wie Telefonzustellung
Die Voraussetzung für das Recht auf schnelles Internet hatte Finnland im vergangenen Jahr mit einer Neuordnung des Telekommunikationsmarkts geschaffen, laut der ein "ausreichender" Internet-Zugang ein Universaldienst sein muss - wie auch ein Telefonanschluss und die Postzustellung.
Das Kommunikationsministerium legte nun fest, dass "ausreichend" eine Geschwindigkeit von einem Megabit pro Sekunde bedeutet. Das ist die langsamste DSL-Geschwindigkeit. In der Folge sollen die Mindestübertragungsraten jedoch kontinuierlich angehoben werden, 2015 soll bereits eine Geschwindigkeit von 100 Megabit pro Sekunde verpflichtend sein.
(dpa/AFP)