Apple gesteht Fehler im neuen iPhone ein
In einem offenen Brief hat sich der US-Computerhersteller Apple zum Thema Empfangsschwierigkeiten an die Nutzer seines neuen iPhone gewandt. Das Unternehmen zeigte sich darin "erstaunt", herausgefunden zu haben, dass es eine "komplett falsche" Formel zur Berechnung der Signalstärke verwende.
Seit dem Verkaufsstart des iPhone 4 in den USA häufen sich Beschwerden über die bescheidene Empfangsqualität. Schnell geriet die Konstruktion der Antenne in Verdacht: Beim iPhone 4 ist das der äußere Rahmen. Experten vermuten, dass die Antenne bei einer bestimmten Handhaltung zu stark abgeschirmt wird.
"Das Angreifen eines Handys verursacht bei fast allen Geräten eine Signalminderung um mindestens einen Balken", erklärte Apple in dem Brief. Das sei auch bei den iPhones 4 und 3GS der Fall, jedoch ebenfalls bei Android-, Nokia- und RIM-Modellen.
Software-Update angekündigt
Die von verärgerten Nutzern berichteten Signalverluste sind laut Apple aber übertrieben, weil das neue iPhone irrtümlich vier oder fünf Balken anzeige, wenn der Empfang eigentlich schlechter sei.
Apple kündigte an, die Formel neu zu berechnen und an jene in anderen von AT&T vertriebenen Handys anzugleichen. Dafür werde man in den kommenden Wochen ein Software-Update veröffentlichen, durch das auch die ersten drei Balken der Anzeige zur besseren Übersicht vergrößert werden.
Der Fehler hatte sich laut Apple bereits beim Original-iPhone eingeschlichen, weshalb es auch für ältere Modelle ein entsprechendes Update geben werde. Auf die Problematik der von Nutzern beklagten Gesprächsabbrüche ging der Hersteller in seiner Aussendung jedoch nicht weiter ein.
Sammelklage in den USA
Die Empfangsprobleme machen Apple jetzt auch juristischen Ärger. Zwei Anwaltskanzleien reichten vor dem Bezirksgericht des US-Bundesstaats Maryland eine Sammelklage gegen den Konzern und den Telekommunikationsriesen AT&T ein, der das Handy in den USA exklusiv vertreibt.
"Den Klägern sind defekte iPhone-4-Geräte verkauft worden, bei denen Anrufe und Datenverbindungen abreißen", heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Klage. Es sei unmöglich, das Telefon in normaler Art und Weise zu nutzen. Die Kläger, zwei Einzelpersonen, verlangen Schadenersatz und eine Beseitigung der Empfangsprobleme.