Namenszwang verärgert Blizzard-Spieler
Eine neue Maßnahme des Spieleentwicklers Blizzard verstimmt die Gamer-Community. In den offiziellen Battle.net-Foren können Spieler künftig nur noch unter ihrem echten Namen posten.
Ab Mitte Juli können Beiträge in den offiziellen Foren von "World of Warcraft" und "Starcraft 2" nur noch unter Angabe des richtigen Vor- und Nachnamens publiziert werden. Weitere Spieleforen sollen folgen. Das gab Blizzard, einer der erfolgreichsten Spieleentwickler weltweit, nun offiziell bekannt.
Für "konstruktivere Konversation"
Die Maßnahme solle eine positive Grundstimmung in den Foren schaffen und konstruktivere Konversationen fördern, begründete Blizzard die Einführung der Real ID. Vor allem die Aktivität von "Trollen", deren einziges Ziel die Störung durch Provokation ist, soll dabei wohl eingedämmt werden.
Herangezogen werden für Real ID die bei der Registrierung im kostenlose Multiplayer-Netzwerk Battle.net eingegeben Daten.
Spieler verärgert
Die Spieler selbst können dem Schritt in ersten Reaktionen in Internet-Foren allerdings wenig abgewinnen. Das Ende der Forenanonymität führe dazu, dass jeder über die Google-Suche die Leidenschaft für ein bestimmtes Computerspiel herausfinden könne. Viele Spieler befürchten, dabei in eine bestimmte Schublade gesteckt zu werden, vor allem durch potenzielle künftige Arbeitgeber.
Mit dem echten Namen seien zudem Rückschlüsse auf Geschlecht und Nationaliät möglich, was von vielen Spielern ebenfalls nicht gewünscht wird.
Teil des Vivendi-Konzerns
Die Videospielesparte Activision Blizzard gehört zum französischen Unterhaltungskonzern Vivendi.
Activision Blizzard ist Produzent von Verkaufsschlagern wie dem Online-Rollenspiel "World of Warcraft" (ca. zwölf Mio. Abonnenten weltweit, die dritte Erweiterung "WoW: Cataclysm" erscheint noch in diesem Jahr), dem Echtzeitstrategiespiel "Starcraft" (neun Millionen verkaufte Exemplare, "StarCraft II" erscheint am 27. Juli) und der Action-Rollenspielserie "Diablo" (ca. 20 Millionen verkaufte Exemplare, "Diablo III" ist derzeit in Entwicklung).