Privater Anbieter für sichere E-Nachrichten
Mit Postserver.at hat der erste private Anbieter den elektronischen Zustelldienst aufgenommen. Zielgruppe sind Firmen, die für 50 Cent pro Sendung elektronische Nachrichten "eingeschrieben" versenden können.
Nach dreijähriger Entwicklungszeit hat nun ein neuer, von Wirtschaftskammer, Software-Firmen und Behörden erarbeiteter E-Zustellstandard seinen Betrieb aufgenommen.
Anders als bei dem von der österreichischen Post betriebenen Portal Meinbrief.at, das sich vornehmlich an die Kommunikation von und mit Behörden richtet, können mit dem neuen Standard auch Nutzer ohne Bürgerkarte eingeschriebene Nachrichten über einen sicheren Web-Dienst verschicken und empfangen. Die Zustellung von RSA/RSB-Briefen kann jedoch nicht vorgenommen werden.
Kompatibles System mehrerer Anbieter
Als erster Anbieter fungiert Postserver.at, das System soll in weiterer Folge von mehreren Betreibern angeboten werden und untereinander kompatibel sein.
Bei Postserver.at können Nachrichten mit Dateianhängen bis zu einer Größe von 20 MB zu Kosten von 50 Cent pro Mail verschickt werden. Der Versand erfolgt verschlüsselt. Die Anmeldung für den Dienst ist kostenlos, benötigt wird nur eine gültige E-Mail-Adresse. Die wird nicht für den Versand der Nachricht benutzt, sondern zur Verständigung bei der Hinterlegung.
Authentifiziert man sich zusätzlich via Bürgerkarte, bekommt man zehn Cent pro empfangener Mail gutgeschrieben. In Arbeit ist derzeit noch die persönlich authentifzierte Anmeldung, etwa via einmaliges Unterschreiben eines Anmeldeformulars bei der Post oder direkt aus dem bereits authentifzierten Online-Banking. Auch bei dieser Anmeldeart sollen einem dann bei Empfang einer Nachricht zehn Cent gutgeschrieben werden.
Mit dieser Maßnahme sollen Firmen dazu motiviert werden, an dem elektronischen Zustelldienst teilzunehmen. Denn das System funktioniert nur zufriedenstellend, wenn möglichst viele Menschen mitmachen und man die Firma, die man anschreiben möchte, auch im Postserver-Adressbuch findet.