Google: Lizenz in China verlängert
Die chinesischen Behörden haben nach Angaben Googles die Lizenz des US-Internet-Unternehmens in China verlängert. Google will nun in China weiterhin seine Websuche und lokale Produkte anbieten. Nach einem Streit über Internet-Zensur war die Erneuerung der Lizenz zuletzt in der Schwebe.
"Wir freuen uns, dass die chinesische Regierung unsere ICP-Lizenz in China verlängert hat", schrieb Google-Chefjurist David Drummond am Freitag im Unternehmensblog. Das chinesische Informationsministerium bestätigte die Verlängerung der Lizenz bisher nicht.
Die staatliche Lizenz für Internet Content Provider (ICP) muss auf jährlicher Basis verlängert werden. Die Prüfung der chinesischen Behörden dauerte bereits länger als eine Woche. Google liegt mit Peking wegen der Internet-Zensur im Streit
Zensurstreit
Der Konzern beugt sich nach einem Cyberangriff nicht mehr den üblichen Zensurbestimmungen. Seit März wurden die Suchanfragen auf der chinesischen Website Google.cn automatisch auf die unzensierte Hongkonger Adresse Google.com.hk weitergeleitet.
Dort sehen die chinesischen Nutzer immerhin die Überschriften aller Suchergebnisse, auch wenn die Behörden unliebsame Inhalte wie Informationen über Tibet und das Blutvergießen auf dem Platz des Himmlischen Friedens blockieren.
Weiterleitung ausgesetzt
Vergangene Woche setzte Google diese automatische Weiterleitung aus. Die Chinesen müssen jetzt selbst auf einen Link zur Hongkong-Website klicken. Die Änderung war offenbar ein Entgegenkommen an die chinesischen Behörden. Die Google-Lizenz für China läuft im Prinzip bis 2012, sie muss aber jedes Jahr erneuert werden.
Der Streit war im März nach Cyberangriffen auf Google und andere US-Unternehmen eskaliert. In den USA wurde vermutet, dass die chinesische Regierung hinter den Attacken stecken könnte. Unter anderem wurde versucht, die E-Mail-Konten von Regimegegnern zu knacken.
(Reuters)