Australien fordert Entschuldigung von Google
Keine Strafe wegen WLAN-Mitschnitten für Street View
Der umstrittene Straßenfotodienst Street View hat Google auch in Australien Ärger beschert. Wie die australische Datenschutzbeauftragte Karen Curtis am Freitag mitteilte, habe der Internet-Konzern mit Street View gegen australische Gesetze verstoßen. Das Sammeln persönlicher Daten sei eine "ernsthafte Angelegenheit", sagte Curtis. "Australier sollten vernünftigerweise annehmen können, dass private Kommunikation auch privat bleibt." Curtis verlangte eine Entschuldigung von dem Unternehmen, Strafen wurden jedoch nicht verhängt.
Google veröffentlichte in seinem australischen Blog umgehend eine Entschuldigung. Das Unternehmen habe einen Fehler begangen, für den es sich "aufrichtig entschuldige", teilte Google-Manager Alan Eustace mit. "Das Vertrauen der Leute zu erhalten ist äußerst wichtig für alles, was wir tun." Die künftigen Street-View-Aktivitäten in Australien sollen nun einer Datenschutzprüfung unterzogen werden.
Street View in Österreich gestoppt
Der Google-Dienst stieß in mehreren Ländern, auch in Österreich, wegen Datenschutzverletzungen auf heftige Kritik, weil der Konzern beim Aufnehmen von Bildern auch persönliche Daten von Computernutzern abgegriffen hatte, die über unverschlüsselte drahtlose Netzwerke gelaufen waren. Das Unternehmen sprach anschließend von einem Fehler. Die Daten seien wegen eines Programmierfehlers in den für Street View verwendeten Kameraautos versehentlich erfasst worden.
In Österreich hat die Datenschutzkommission (DSK) im Mai die weitere Erfassung von Straßenzügen durch Street-View-Autos vorläufig gestoppt. Nachdem Google im Juni die technischen Informationen an die DSK geliefert hat, wurde eine Prüfung der umstrittenen Datenspeicherung aus Funknetzen eingeleitet. Die von der DSK verordnete Zwangspause für Street-View-Fahrzeuge wird zumindest noch über den Sommer aufrecht bleiben.
(AFP/futurezone)