Telecom Italia will 6.800 Jobs streichen
Gewerkschaften protestieren gegen Kosteneinsparungen
In Rom haben am Mittwoch Verhandlungen zwischen der Regierung Berlusconi, den Gewerkschaften und dem Management der Telecom Italia begonnen, die im dreijährigen Entwicklungsplan bis 2012 rund 6.800 Jobs kürzen will. 3.700 Stellen sollen im Juni 2011 gestrichen werden.
Die Gewerkschaften forderten eine sofortige Suspendierung des Plans zum Jobabbau. "Die Regierung muss gegen einen Monopolisten eingreifen, der viel Geld kassiert, ohne den Arbeitnehmern ihre Jobs zu garantieren", protestierte der Chef des Gewerkschaftsverbands CISL, Raffaele Bonanni, am Mittwoch.
Gewerkschaften laufen Sturm
Die Gewerkschaften laufen vor allem gegen Pläne der Telecom Italia Sturm, den Informatikbereich einer externen Gesellschaft anzuvertrauen, um Kosten einzusparen. Vier Stunden lang streikte die Belegschaft des Konzerns am letzten Freitag gegen die Umbaupläne des Konzerns.
Der größte Telekommunikationsanbieter des Landes begründete den Jobabbau mit der Notwendigkeit, die Kosten zu reduzieren und die Effizienz zu verbessern. Der Abbau von 2.300 Stellen war bereits angekündigt, jetzt kommen noch einmal 4.500 hinzu. Telecom Italia beschäftigte zum vergangenen Jahreswechsel mehr als 71.000 Mitarbeiter. Bei sinkenden Umsätzen ging der Gewinn im vergangenen Jahr um 27 Prozent zurück.
Expandieren nach der Sparphase
Geschäftsführer Franco Bernabe betonte, dass das Unternehmen nach der Eindämmung der Verschuldung eine neue Expansionsphase beginnen werde. "Telecom Italia ist ein solideres und agileres Unternehmen als vor zwei Jahren. In den nächsten drei Jahren können wir wieder wachsen", versicherte Bernabe.
(APA)