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Google: Endlich so schräg wie Microsoft

NETZTEILE
17.07.2010

Seit ein paar Tagen kann man endlich auch in Google Maps Städte von schräg oben sehen. Nicht alle Städte, freilich aber immerhin die beliebten Urlaubsziele Venedig und Dortmund. Ein Fest für alle Fans von M. C. Escher.

Zwei Kinder sitzen im Sandkasten, das eine Kind sagt: "Schau mal, ich kann jetzt die Welt von oben zeigen." Sagt das andere: "Laaangweilig, ich habe sogar die Straßenansicht von allen wichtigen Städten." Das ärgert das erste Kind, und es kontert: "Aber ich kann in ein paar wenigen Städten auch die Vogelperspektive bieten." Und das andere Kind beißt sich wütend auf die Lippen, dann schiebt es eine Nachtschicht ein. Und am nächsten Morgen ...

So stellt man sich am besten die Konkurrenz zwischen Microsofts Bing Maps und Google Maps vor. Denn nach zirka einem Jahr hat Google Maps zum Beispiel über Venedig auch eine axonometrische Ansicht zu bieten. Wenn man vorher auch auf "New" geklickt und das Feature aktiviert hat.

Toll. Venedig. Da kommen Urlaubserinnerungen auf. Aber leider nicht überall. Denn in Wien ist Sense mit Vogelflug. Davon sind keine Überfliegerbilder vorhanden. Und die Welt wird plötzlich wieder ganz flach.

Wer allerdings schon einmal in Dortmund einen dieser vibrierenden Wochenendaufenthalte in Ruhrpottromantik verbracht hat, der weiß: Es ist gut, dass Google gerade diese Stadt ausgewählt hat. Wie konnte ich nur bisher ohne 45-Grad-Ansicht dieses bautechnischen Wahnsinns meine Tage fristen?

Aber das hat sich ja nun erledigt. Offenbar darf kein Flugzeug von Google mehr starten, seit es schon mit den simplen Straßenansichten so viel Ärger gibt. Den ganzen Sommer, wohlgemerkt. Und im Winter sind doch die Straßen so hässlich.

Den anderen Kerl im Sandkasten - richtig, von Redmond gibt es bisher keine Überflugsbilder in Google Maps - könnte man übrigens richtig ärgern, wenn man auf Realtime View mit abgerichteten Tauben und Webcam auf dem Rücken umstellen würde. Zum einen hat Microsoft unseres Wissens trotz seines langjährigen Engagements in der Übertragung persönlicher Nachrichten (Hotmail, Outlook) kaum nennenswerte Brieftaubenbestände aufzuweisen. Zum anderen könnte man die Biester auch darauf abrichten, Steve Ballmers frisch gewaschenes Cabrio ins Visier zu nehmen. Alles andere ist doch Kinder-Google.

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(Harald Taglinger)