Handymasten-Lageplan im Netz
"Um dem wachsenden Informationsbedürfnis von Teilen der Bevölkerung entgegenzukommen", haben sich die Betreiber öffentlicher Mobilfunknetze in einem gemeinsamen Schritt entschlossen, Standortdaten über errichtete Mobilfunkanlagen im Internet zu veröffentlichen.
Mit den organisatorischen Vorbereitungen wurde über das Forum Mobilkommunikation [FMK] bereits begonnen.
"Es ist geplant, dieses Informationsangebot im Oktober 2003, spätestens aber Ende des Jahres der Öffentlichkeit zu präsentieren", sagte am Mittwoch FMK-Geschäftsführer Thomas Barmüller zur "freiwilligen Initiative der Mobilfunkbetreiber".
Erst am Dienstag hat der Ministerrat das neue Telekommunikationsgesetz [TKG] beschlossen. Damit wurde die letzte Chance genützt, die Neuregelung entsprechend EU-Vorgaben zeitgerecht auf den Weg zu schicken.
Telekom-Gesetz passiert MinisterratAlles verzeichnet
Das Informationsangebot wird alle Mast- und Dachstandorte von Mobilfunkanlagen aller Betreiber öffentlicher Mobilfunknetze erfassen, und zwar sowohl GSM- als auch UMTS-Antennen.
Die einzelnen Standorte werden in einer gemeinsamen Übersichtskarte als interaktive Punkte dargestellt. Für eine detailliertere Darstellung werden drei unterschiedliche Zoomstufen abrufbar sein.
Darüber hinaus wird der Standortkataster über die maximale technisch mögliche Sendeleistung der verzeichneten Mobilfunkanlagen informieren. Sind an einem Standort mehrere Mobilfunkanwendungen installiert, werden deren Sendeleistungen zusammengefasst.
Die angegebenen Sendeleistungen bedeuten laut FMK deshalb Maximalwerte, die im tatsächlichen Betrieb, "wenn überhaupt, nur kurzfristig" erreicht werden.
Das FMK ist die Brancheninitiative aller österreichischen Mobilfunkbetreiber, der Mobilfunkindustrie und des Fachverbandes der Elektro- und Elektronikindustrie [FEEI].
Forum MobilkommunikationMinister begeistert
"Das ist nicht nur ein hervorragendes Service, sondern auch eine vertrauensbildende Maßnahme in einem Bereich, wo viel Unsicherheit und viele undefinierte Ängste herrschen", kommentierte unterdessen Infrastrukturminister Hubert Gorbach [FPÖ] "seine Einigung mit den Mobilfunkbetreibern", dass diese bis zum Herbst einen Mobilfunkkataster erstellen.
"Mit diesem Schritt erfüllen wir eine langjährige Forderung nach Transparenz der Mobilfunkstandorte. Die mobile Kommunikation hat als eigenständiger Wirtschaftsfaktor eine große Bedeutung für unser Land. Der Kataster wird in Zukunft die Suche nach Standorten - auch für eine gemeinsame Nutzung durch mehrere Mobilfunkbetreiber - erleichtern", meint Gorbach.
Über mögliche Gesundheitsrisiken des "Elektrosmogs" im Umfeld von Haushaltsgeräten und von Mobiltelefonen gehen die Meinungen der Forscher nach wie vor weit auseinander. Konkret wurde jedoch bisher kein wissenschaftlicher Nachweis der gesundheitlichen Risiken geliefert.
FMK: "Keine Gefahr durch Handystrahlung"