Wikileaks publiziert US-Militärberichte
90.000 Dokumente veröffentlicht und an Medien gegeben
Die Whistleblower-Website Wikileaks hat mehr als 90.000 meist als geheim eingestufte US-Militärberichte veröffentlicht. In den Dokumenten werde deutlich, dass der pakistanische Geheimdienst heimlich die Taliban in Afghanistan unterstütze, berichteten mehrere Medien am Sonntag, nachdem sie das Material vorab erhalten und als authentisch eingestuft hatten.
Der "New York Times" zufolge arbeitet Pakistan aktiv mit afghanischen Aufständischen zusammen. Der deutsche "Spiegel" berichtete unter Berufung auf die Dokumente von einer zunehmend bedrohlichen Sicherheitslage im Norden des Landes, wo Bundeswehrsoldaten stationiert sind.
US-Behörden gegen Veröffentlichung
Die US-Regierung verurteilte die Veröffentlichung scharf. Die nationale Sicherheit könnte gefährdet sein, ebenso das Leben von Amerikanern und ihren Verbündeten, sagte der nationale Sicherheitsberater Jim Jones. Die Regierung werde sich nicht davon abbringen lassen, die Zusammenarbeit mit Afghanistan und Pakistan auszubauen.
Der pakistanische Botschafter in den USA, Hussein Hakkani, sagte, die Veröffentlichung von Berichten aus dem Kampfgebiet sei unverantwortlich. Die Unterlagen gäben nicht mehr wieder als Kommentare und Gerüchte einzelner Quellen und hätten sich in der Vergangenheit oft als falsch erwiesen.
(Reuters)