SAP hebt Prognose an
Softwarehersteller im zweiten Quartal mit Erlössteigerung
Die steigende Investitionsbereitschaft der Unternehmen stimmt SAP zunehmend optimistisch. Der Softwarekonzern hob nach einem kräftigen Nachfrageschub im zweiten Quartal seine Umsatzprognose für das laufende Jahr deutlich an. SAP rechne nun bei konstanten Wechselkursen mit einem Zuwachs bei Software- und Wartungserlösen um neun bis elf Prozent, wie der Walldorfer Konzern am Dienstag mitteilte.
Dazu soll auch die milliardenschwere Übernahme des US-Partners Sybase beitragen, für die SAP inzwischen grünes Licht von der EU-Kommission erhielt. Bisher hatte SAP für das laufende Jahr lediglich ein Plus von vier bis acht Prozent bei Software- und Wartungsverkäufen in Aussicht gestellt.
Erlössteigerung
Im zweiten Quartal verkaufte SAP Lizenzen und Wartungsdienste für 2,26 Mrd. Euro, 16 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Analysten hatten dem Unternehmen in den Monaten April bis Juni im Schnitt einen Zuwachs um knapp zehn Prozent zugetraut.
Damit machte sich der Aufschwung in den vergangenen Monaten, der bereits zahlreichen anderen Technologie-Unternehmen gute Geschäfte bescherte, auch bei SAP positiv bemerkbar. Die Kunden investierten weiter in neue Software, zog Kovorstandschef Bill McDermott Bilanz.
Hohe Zuwachsraten in den USA
"Wir haben ungewöhnlich hohe Zuwachsraten in den USA und in den Schwellenländern Asiens und Lateinamerikas erneut zweistellige Zuwachsraten verzeichnet", sagte der Manager. Mittlerweile habe die Kundenzahl von SAP die Marke von 100.000 überschritten.
Trotz der besser als erwartet laufenden Geschäfte hält das Management an seiner Rentabilitätsprognose fest. Die um Sonder- und Wechselkurseffekte bereinigte operative Marge werde 2010 auf 30 bis 31 Prozent steigen, bekräftigte SAP. Nach der ersten Jahreshälfte lag die operative Rendite bei 25,7 Prozent, 3,5 Prozentpunkte mehr als im Vorjahreszeitraum. In der Softwarebranche ist das vierte Quartal gewöhnlich das ertragreichste Vierteljahr. Per Ende Juni verdiente SAP nach Steuern und Zinsen 878 Mio. Euro, 41 Prozent mehr als im Vorjahr.
(APA/Reuters)