© APA/DPA/Bernd Thissen, Bwin-Bandenwerbung bei einem Fußballmatch

Bwin fusioniert mit PartyGaming

KONZERNE
29.07.2010

Wie die bwin Interactive Entertainment AG am Donnerstag ad hoc bekanntgegeben hat, wird sie sich mit der britischen Firma PartyGaming PLC zu einer gemeinsamen Gesellschaft zusammenschließen. Das neue Unternehmen wird unter dem Namen PartyGaming SE firmieren, seinen Sitz in Gibraltar haben und an der Londoner Börse notiert sein.

Am 29. Juli 2010 schlossen bwin und PartyGaming demnach einen Vertrag zur Umsetzung des geplanten Zusammenschlusses ab. Die Hauptversammlungen der beiden Unternehmen müssen dem Geschäft noch zustimmen. Entsprechende Versammlungen seien derzeit für das erste Quartal 2011 geplant. Der Zusammenschluss solle dann "bald" nach Abhaltung der Hauptversammlungen stattfinden.

Bwin geht in neuer PartyGaming auf

Der geplante Zusammenschluss sieht vor, dass alle Vermögenswerte von bwin auf PartyGaming unter Bildung einer in Gibraltar registrierten Societas Europaea (SE) verschmolzen werden. Bwin-Aktionäre werden ungefähr 51,6 Prozent der Aktien, PartyGaming-Aktionäre etwa 48,4 Prozent der Aktien an der gemeinsamen Gesellschaft erhalten, so die beiden Unternehmen.

Der geplante Zusammenschluss sieht kein Pflichtangebot an die bwin-Aktionäre im Sinne des österreichischen Übernahmegesetzes vor. Nach Durchführung des geplanten Zusammenschlusses werden die bwin-Aktien nicht mehr an der Wiener Börse notieren. Die Aktien der gemeinsamen Gesellschaft werden ausschließlich an der Londoner Börse gelistet.

Neue alte Geschäftsführung

Die Geschäftsführung der gemeinsamen Gesellschaft wird in den Händen der Mit-CEOs Norbert Teufelberger und Jim Ryan liegen. Martin Weigold wird Group Finance Director und Joachim Baca wird Chief Operating Officer des Unternehmens.

Nach dem Zusammenschluss soll ein neuer Vorsitzender des Aufsichtsrates bestellt werden. Darüber hinaus entsenden sowohl bwin als auch PartyGaming eine jeweils gleiche Anzahl geschäftsführender und nicht geschäftsführender Vertreter in die jeweiligen Gremien der gemeinsamen Gesellschaft.

Bwin: 30,3 Mio. Euro Gewinn

Bwin hatte zuletzt im ersten Quartal 2010 seine Bruttowetterträge um 13,2 Prozent auf 133,2 (117,6) Mio. Euro gesteigert. Exklusive im zweiten Halbjahr 2009 übernommenen italienischen Pokeranbieters Gioco Digitale waren es 116,7 (117,6) Mio. Euro. Die Nettowetterträge wuchsen um 7,0 Prozent auf 109,2 (102,1) Mio. Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) war gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr um 15,8 Prozent auf 30,3 (36,0) Mio. Euro eingebrochen.

Die bwin International Ltd. wurde im Jahr 1999 unter dem Firmennamen Simon Bold (Gibraltar) Ltd. gegründet. Sie ist 2001 von der in Wien ansässigen, bwin Interactive Entertainment AG zu 100 Prozent übernommen worden.

PartyGaming ist seit Juni 2005 an der Londoner Börse vertreten. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben "der führende börsennotierte Anbieter von Online-Gaming" und hat rund 1.300 Mitarbeiter. Auch PartyGaming arbeitet auf Grundlage einer Lizenz, die in Gibraltar ausgestellt wurde. Der Konzern erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2009 einen Umsatz von rund 310 Millionen Euro, der operative Gewinn nach Steuern lag bei 53,3 Millionen Euro.

(futurezone/APA)