IPhone 4: Wartezeiten nach dem Hype
Ab Freitag ist das iPhone 4 auch in Österreich erhältlich. Die beiden Anbieter T-Mobile und Orange verzeichneten im Vorfeld des Österreich-Starts deutlich mehr Vorbestellungen als bei den Vorgängermodellen. Die verfügbaren Stückzahlen sind vorerst gering. Bis Mitte August sollte sich die Liefersituation laut Orange-Österreich-Chef Michael Krammer aber stabilisieren.
Berichte über Empfangsprobleme haben der Nachfrage nach dem neuen iPhone 4, das ab Freitag über die Mobilfunkanbieter T-Mobile und Orange auch in Österreich erhältlich ist, offenbar nicht geschadet. Möglicherweise haben sie den Hype sogar noch angeheizt. Allein in den vergangenen beiden Monaten zählte die Presseabteilung von Orange rund 1.500 Artikel zum iPhone 4 allein in Österreich. Der Medienhype macht sich auch bei der Anzahl der Vorbestellungen für das Smartphone, das unter anderem über Multitasking und ein verbessertes Display verfügt, bemerkbar.
Tausende Vorbestellungen
Bei Orange, wo das neue Apple-Smartphone zunächst nur Bestandskunden in hohen Bonusstufen angeboten wurde, wurden in drei Tagen 4.000 Vorbestellungen gezählt, sagte Orange-Österreich-Chef Michael Krammer am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Wien.
15.000 weitere Kunden reservierten sich das iPhone 4, weitere 23.000 meldeten auf der Homepage des Unternehmens Interesse an dem Apple-Handy an. Im Vergleich dazu gab es laut Krammer beim Vorgängermodell, dem iPhone 3GS, 3.000 Vorbestellungen in drei Wochen. Auch T-Mobile verzeichnete nach Angaben einen starken Anstieg bei den Vorbestellungen. Nach Angaben einer Unternehmenssprecherin waren es dreimal so viele als bei den Vorgängermodellen.
Knappe Verfügbarkeit
T-Mobile startet den iPhone-4-Verkauf ab Freitag 0.00 Uhr in seinem Shop in der Wiener Kärntner Straße. Bei Orange verzichtet man aufgrund der geringen verfügbaren Mengen auf einen Mitternachtsverkauf. Ab Freitagfrüh ist das Gerät in Orange-Shops erhältlich. Bestandskunden, die das Smartphone vorbestellt haben, werden von beiden Anbietern ebenfalls ab Freitag beliefert.
Für Neukunden ist das iPhone 4 bei beiden Anbietern ab 199 Euro erhältlich. Die Preise für Bestandskunden variieren je nach gewähltem Tarif und Bonusstufen.
Noch seien die verfügbaren Stückzahlen gering, meinte Krammer. Bis Mitte August sollte sich die Liefersituation aber stabilisieren und die Vorbestellungen abgearbeitet sein. Er rechnet bis Jahresende mit rund 60.000 verkauften iPhones 4 bei Orange in Österreich. Bei T-Mobile wollte man keine Prognose abgeben. "Wir verkaufen so viele, wie wir bekommen", hieß es aus dem Unternehmen.
Von den Vorgängermodellen des iPhone 4 verkaufte Orange bisher rund 140.000 Stück in Österreich. Bei T-Mobile waren es laut einer Unternehmenssprecherin rund 150.000.
Gutes Geschäft
Für die Mobilfunkanbieter ist das Apple-Handy ein gutes Geschäft. Das iPhone wird zwar im Vergleich zu anderen Handys laut Krammer höher subventioniert. IPhone-Nutzer bringen den Anbietern aber auch mehr Geld. Der durchschnittliche Umsatz eines iPhone-Kunden sei um 60 Prozent höher als jener durchschnittlicher Vertragskunden, so der Orange-Chef.
Bei iPhone-Nutzern verzeichnete Orange im Schnitt 264 MB an Datenaufkommen, rechnet Krammer vor. Bei anderen Smartphones seien es durchschnittlich 123 MB, während auf konventionellen Endgeräten lediglich 20 MB gezählt wurden. Das liege vor allem an der Vielzahl der für das iPhone verfügbaren Applikationen, erläutert Krammer: "Die Hälfte aller Nutzer hat mehr als 20 Apps heruntergeladen."
IPhone-Nutzer hätten auch das MMS (Multimedia Messaging Service) wiederbelebt, erzählt Krammer. Im Schnitt würden von einem iPhone zweieinhalbmal so viele MMS versendet wie von "normalen" Vertragskundentelefonen.
Hohe Kundenzufriedenheit
Der Grund für die hohe Anzahl der Vorbestellungen dürfte auch darin liegen, dass für viele iPhone 3G-Nutzer dieser Tage die 24-Monatsbindung ausläuft. Viele Kunden wollen bei der Vertragsverlängerung wieder ein iPhone, sagt Krammer. Bei internen Umfragen hätte das Apple-Smartphone überdurchschnittlich hohe Noten bekommen.
Kombitarif für iPhone und iPad
Orange bemüht sich laut Krammer auch um den Vertrieb des Apple Tablets iPad. Bisher jedoch vergeblich, wie der Orange-Chef einräumte. Ebenso wie auch A1 Telekom Austria, T-Mobile und "3" stellte Orange bereits vor mehr als einer Woche eigene Tarife für das Apple-Tablet vor.
Seit Donnerstag ist auch ein Kombitarif für iPad und iPhone erhältlich. Kunden, die den iPhone-Paket-Tarif nutzen und auch ein iPad besitzen, bietet Orange eine zweite Micro-SIM-Karte für das iPad an. Sie kann sechs Monate lang kostenlos genutzt werden. Danach werden monatlich fünf Euro fällig.
Mit seinen iPhone-Paketen, von denen bisher rund 125.000 verkauft wurden, will Orange aber auch beim Second-Hand-Markt für die iPhone-Vorgängermodelle mitmischen: "Wir hoffen, dass von Bestandskunden weitergegebene iPhones auch zu Anmeldungen bei uns führen werden."
(futurezone/Patrick Dax)