© ORF.at, Bedienelemente von Google Wave

Schnelles Aus für Google Wave

PROJEKTE
05.08.2010

Der US-Internetkonzern Google will sein Kommunikationssystem Wave in der derzeitigen Form nicht weiterbetreiben. Die Akzeptanz seitens der Nutzer sei hinter den Erwartungen des Konzerns zurückgeblieben, teilte Google-Technikchef Urs Hölzle am Mittwoch mit.

Wave war im Mai 2009 auf der Entwicklerkonferenz Google I/O erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Das System ermöglichte den Austausch von Kurznachrichten, Bildern und Dokumenten zwischen mehreren Personen, wobei die Online-Konversation zu einem bestimmten Thema in einer "Wave" zusammengefasst wurde.

Komponenten werden weiterverwendet

Man werde die Site nun bis Ende des Jahres betreiben, Wave aber nicht mehr als eigenständiges Produkt weiterentwickeln. Die zentralen Komponenten des Systems wie das Kommunikationsprotokoll seien ohnehin unter Open-Source-Lizenzen gestellt und würden in anderen Google-Projekten weiterentwickelt. Auch Drittanbieter können Wave anbieten und weiter daran arbeiten.

Google würde auch an Werkzeugen arbeiten, mit denen es Wave-Nutzern möglich sein werde, ihre Inhalte einfach aus dem System zu "befreien", wie Hölzle schreibt.

"Wir feiern unsere Misserfolge"

Google-Geschäftsführer Eric Schmidt sieht die Schließung von Wave als Ergebnis der Kultur seines Unternehmens. "Wir probieren Dinge aus", sagte Schmidt dem US-Branchendienst CNet am Rande einer Veranstaltung im kalifornischen Lake Tahoe am Mittwoch, "Wir feiern unsere Misserfolge. Bei uns ist es vollkommen OK, wenn jemand ein schwieriges Projekt in Angriff nimmt, dabei scheitert und die daraus gezogenen Lehren in ein neues Vorhaben einbringt."

Google Wave sei "ein sehr cleveres Produkt" gewesen, allerdings tendiere man bei Google dazu, den Markt entscheiden zu lassen. Google Buzz dagegen, eine nach Wave vorgestellte Mischung aus Kurznachrichten- und Geolocation-Dienst habe allerdings mit mehreren zehn Millionen Nutzern bisher die Erwartungen erfüllt. Vor allem die User von Googles Webmail-Dienst würden Buzz zum Versenden von Kurznachrichten nutzern.

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