Web 2.0, Hoffnung der Mobilfunker
Vom supereinfachen Foto-Upload bis zur plattformübergreifenden Synchronisation von E-Mails soll das Geschäft mit UMTS-Datendiensten jetzt richtig anlaufen. Wie mittlerweile üblich, werden neue Dienste für Europa wie "Virtual Girlfriend" im Handy-Hochpenetrationsland Österreich ausprobiert.
Um die enormen Investitionen von den Lizenzgebühren über den Netzausbau bis zur HSDPA-Aufrüstung der UMTS-Netze wieder hereinzubringen, nehmen die Mobilfunker erneut Geld in die Hand.
Investiert wird in der Regel zunehmend weniger in den Ausbau der UMTS-Netze, vielmehr in den Aufbau von 3G-Services, die bald Geld abwerfen sollten. Das Stichwort: mobiles Web 2.0
Ein Klick zum Fotoalbum
Auch wenn sie erst einmal gratis sind wie der neue Fotodienst von Hutchison Österreich ["3"]. Die Software des britischen Upstarts ShoZu ermöglicht den Upload von Fotos mit einem Klick im Hintergrund, ohne den Webbrowser zu öffnen.
Für beide Vorgänge fallen nach Angaben von "3" für den Benutzer keine Kosten an, denn das "3FotoAlbum" dient dem Community-Building. Getestet wird das wie mittlerweile üblich zuerst von allen Standorten des Hutchison-Netzes in Österreich.
ShoZu
Die Web-Vorbilder Flickr, YouTube usw. haben vorgemacht, wie das funktioniert: einfach, gratis, mit der Option auf Mehrwertdienste. Nach eigenen Angaben läuft ShoZu bereits auf 95 verschiedenen UMTS-Handys, Tendenz stark steigend.
Denn dass mobile Interaktion als Geschäft nur dann funktionieren kann, wenn sie auch technisch funktioniert, hat das schleppend angelaufene Geschäft mit MMS gezeigt.
Nokia, Sony Ericsson
Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt haben Nokia und Sony Ericsson die Interoperabilität ihrer Endgerät in einem sehr wichtigen Geschäftsbereich ausgebaut. Nokias Intellisync synchronisiert mobile E-Mail-Anwendungen quer über alle Software-Plattformen.
Also auch hier wieder: mobiles Netz 2.0, diesmal für Manager.
~ Link: Reizwort Web 2.0 (../http://www.fuzo-archiv.at/?id=156714v2) ~
"Holz vor Hütte" 2.0 ...
Marktführer mobilkom austria wiederum setzt neuerdings auf die Games von Artificial Life, einer in Hongkong niedergelassenen, börsennotierten US-Software-Firma.
Mit V-Girl kann der mobile Mann Avatar-Freundinnen generieren, die meist - volkstümlich gesagt - einigermaßen "Holz vor der Hütte" haben und nach Bedarf private Aerobic-Übungen oder Workouts absolvieren. Man erkennt jedenfalls sofort, warum der Firmenstandort nicht in den USA angesiedelt ist.
... im Land der Penetrationsraten
Da Österreich eine der höchsten Penetrationsraten in puncto Mobiltelefonie EU-weit habe, sei man überzeugt, dass diese Produkte auf dem österreichischen Markt gut ankommen werden, sagte Eberhard Schoneburg, CEO von Artificial Life, zum britischen Branchendienst 3g.co.uk.
Geld in der Hand
Dass man auch Geld in die Hand nehmen kann, das man eigentlich noch gar nicht hat, zeigte der UMTS-Betreiber Hutchison 3G mit der Ankündigung, die Roaming-Gebühren netzintern abzuschaffen.
Zwecks Kundenakquisition war man von Beginn in allen Netzen konsequent mit Kampfpreisen für Telefonie auf den Markt gegangen, das ist ein weiterer Schritt in dieselbe Richtung.
(futurezone | telecoms.com | 3g.co.uk)