Skype beantragt Börsengang
Ein Jahr nach der Loslösung vom Auktionshaus Ebay zieht es das Internettelefonie-Unternehmen Skype an die New Yorker Börse. Skype plant, in einem ersten Schritt Anteile für bis zu 100 Millionen Dollar (75 Mio. Euro) loszuschlagen. Den genauen Zeitpunkt und weitere Details ließ die Skype S.A. vorerst offen.
Der in Luxemburg angesiedelte Anbieter für Internettelefonie machte seine Pläne am Montag öffentlich. Skype hat bei der US-Börsenaufsicht Security and Exchange Commission (SEC) einen Antrag auf Börsengang eingereicht.
Der Zeitpunkt des Börsengangs und der Preis der Aktien wurden vorerst offengelassen. Die Papiere des Unternehmens sollen an der New Yorker NASDAQ notieren.
Investorengruppe hält 56 Prozent der Anteile
Skype hatte sich für den Internetkonzern eBay als teures Vergnügen erwiesen. Die Internettelefonie erreichte nie die Bedeutung, die sich das Auktionshaus erhofft hatte. Es fielen hohe Verluste an. Bei Skype können Nutzer untereinander kostenlos miteinander in Kontakt treten über Sprache, Video und Textnachrichten. Geld verdient Skype mit Anrufen ins normale Telefonnetz.
EBay hatte Skype 2005 für 2,6 Milliarden Dollar von den Gründern übernommen und sich 2009 für 1,9 Milliarden Dollar wieder von dem Unternehmen getrennt. Eine Investorengruppe um den Internetpionier und Netscape-Gründer Marc Andreessen schlug zu und hält seither 56 Prozent der Anteile. Die Skype-Gründer Niklas Zennström und Janus Friis sind im Besitz von 14 Prozent, 30 Prozent verblieben bei eBay.
Mit dem Börsengang geben die Investoren einen Teil ihrer Anteile ab, um frisches Geld in die Kasse zu bekommen.
Nutzerzahlen zuletzt gestiegen
Skype konnte die Zahl seiner Nutzer zuletzt kräftig auf 560 Millionen Ende Juni steigern. Da auch die Zahl der zahlenden Kunden zulegte, verbesserte sich der Umsatz im ersten Halbjahr um 25 Prozent auf 406 Millionen Dollar. Der Gewinn sank aber wegen Belastungen aus dem Verkauf um 42 Prozent auf unterm Strich 13 Millionen Dollar.
Den Börsengang treiben federführend die US-Banken Goldman Sachs, JP Morgan und Morgan Stanley voran. Da die Skype S.A. in Luxemburg sitzt, werden nur sogenannte American Depository Shares an der New Yorker Börse gelistet. Diese ADS stehen stellvertretend für ausländische Aktien.
(dpa/futurezone/AFP)