Führungswechsel bei T-Mobile Austria

19.01.2007

T-Mobile-Austria-Chef Georg Pölzl wechselt zur Deutschen Telekom nach Bonn und wird künftig für das Effizienzprogramm des Konzerns zuständig sein. Sein Nachfolger wird Robert Chvatal, der bisherige Geschäftsführer der slowakischen T-Mobile Slovensko.

Die Deutsche Telekom hat den Chefposten bei ihrer österreichischen Mobilfunktochter T-Mobile Austria intern nachbesetzt.

Der bisherige Geschäftsführer der slowakischen T-Mobile Slovensko, Chvatal, wird Österreich-Chef Pölzl am 1. März nachfolgen.

Pölzl künftig in Bonn

Pölzl wechselt nach Bonn, wo er als Sonderbeauftragter des Vorstands der Deutschen Telekom für das laufende Effizienzprogramm "Sparen für Service" zuständig ist. Pölzls neuer Vertrag bei der Deutschen Telekom läuft bis 2010.

Der gebürtige Steirer Pölzl war schon im Dezember mit dem konzernweiten Restrukturierungsprogramm betraut worden, wollte aber zunächst T-Mobile-Österreich-Chef bleiben.

Die Aufgabe habe sich bei näherer Betrachtung jedoch als größer herausgestellt als ursprünglich gedacht. Einen Sonderbeauftragten des Vorstands hat es im Konzern vorher noch nie gegeben. "Das ist neu", sagte Pölzl.

Pölzls Bilanz

Pölzl war seit 1998 an der Spitze des Unternehmens, das 2002 von max.mobil in T-Mobile umbenannt wurde. Die Kundenzahl des zweitgrößten Mobilfunkanbieters in Österreich hat sich in den vergangenen neun Jahren auf 3,1 Millionen verdreifacht.

Als Geschäftsführer war Pölzl unter anderem für den Erwerb einer UMTS-Lizenz im Jahr 2000 und für die Errichtung eines österreichweiten HSDPA-Netzes verantwortlich. 2006 übernahm T-Mobile den Konkurrenten tele.ring.

T-Mobile hält bei einem Marktanteil von 35 Prozent am österreichischen Mobilfunkmarkt und erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von über einer Milliarde Euro. Beim Gewinn sollten unterm Strich nach letzten Prognosen in der Jahresbilanz 2006 schwarze Zahlen stehen. Die Ergebnisse hätten sich "gut" entwickelt. "Wir haben unsere Ziele erreicht", so Pölzl.

Fünf Milliarden Euro Sparziel

Zur Strategie des Effizienzprogramms für die Deutsche Telekom machte Pölzl am Freitag keine Aussage.

Der frühere DT-Chef Kai-Uwe Ricke hatte ein Sparziel von fünf Milliarden Euro bis zum Jahr 2010 ausgerufen. Daran hielt sein Nachfolger Rene Obermann fest.

Obermann hat sich neben der Kostensenkung vor allem die Verbesserung des Service auf die Fahnen geschrieben, um Marktanteile auf dem umkämpften deutschen Markt zu verteidigen.

Obermann löste Mitte November vergangenen Jahres Ricke an der Spitze der Deutschen Telekom ab, die mit anhaltendem Kundenschwund und schlechten Zahlen zu kämpfen hat.

"Fokussierung auf den Kunden"

Auf die Frage, was ihn als Chef von T-Mobile Austria für seine neue Aufgabe im Konzern qualifiziere, sagte Pölzl: "Wenn ein Unternehmen vor zehn Jahren neu entstanden ist in einem umkämpften Markt, dann ist die Fokussierung auf den Kunden natürlich ganz anders als in einem Unternehmen, das über Jahre in einem geschützten monopolistischen Umfeld entstanden ist."

(futurezone | APA | Reuters)