20.06.2003

PRIVACY

Bildquelle: APA/ORF.at

Kamerahandys als Schwimmbad-Aufreger

Der Streit über den "Missbrauch" von Handys mit Kameras ist auf dem besten Weg, das Sommer- [Loch-] Thema des Jahres zu werden:

Mit neuen Warnschildern und verschärften Badeordnungen will jetzt der Bundesverband Deutscher Schwimmmeister [BDS] gegen den Missbrauch von Fotohandys in öffentlichen Schwimmbädern vorgehen.

"Dank neuer Handytechnik" könnten Voyeure mit Mobiltelefonen in den Umkleiden unauffällig "schamverletzende" Fotos oder Filmaufnahmen anderer Badegäste aufnehmen und "in kürzester Zeit auf ihre Websites im Internet stellen", sagte BDS-Präsident Paul Bröcher.

Im Eingangsbereich von Badeanstalten sollten deshalb Warnschilder mit Handysymbolen darauf hinweisen, dass das Fotografieren anderer Personen ohne deren Einwilligung verboten sei, kündigte der Verbandschef an.

Verbot in Österreich gefordert

Die Obfrau der freiheitlichen Frauen Tirols, Nadja Pramsoler, forderte erst am Mittwoch ein totales Verbot von Fotohandys in öffentlichen Schwimmbädern und Saunaanlagen.

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Problem auch abseits von Bädern

Mit der rasanten Verbreitung der fototauglichen Mobiltelefone kommen generell auch die ersten Nutzungsbeschränkungen von Regierungen, Behörden und Unternehmen.

In Italien verlangt die Datenschutzbehörde beispielsweise strenge Regeln, wann und wo geknipst werden darf, und viele Strip-Clubs, Fitnesscenter und Bäder haben die Handys mit integrierter Digicam schon längst in ihren Räumlichkeiten verboten.