Countdown zur Spielemesse Gamescom

KÖLN
12.08.2010

Von 18. bis 22. August trifft sich die Spielebranche im Rahmen der Spielemesse Gamescom zum zweiten Mal in Köln. Online-Games und Bewegungssteuerungen sollen heuer noch mehr Besucher anlocken.

245.000 Besucher haben laut der Kölner Messegesellschaft letztes Jahr die fünftägige Veranstaltung besucht, laut Brancheninsidern sollen es heuer noch einmal bis zu 100.000 mehr werden.

Angesichts des zu erwartenden Ansturms werden sich die Besucher der Gamescom wieder in Geduld üben müssen. Letztes Jahr betrugen die Wartezeiten an manchen Ständen einige Stunden, heuer könnten es unter Umständen noch mehr werden. "Viele Aussteller bemühen sich gegenzusteuern", erklärte dazu der Geschäftsführer des Bundesverbands Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU), Olaf Wolters. So seien mehr Vorführungen geplant oder die Spielzeiten würden verkürzt. "Aber trotzdem wird es sicherlich wieder Schlangen geben."

Branche nach Einbruch im Umbruch

Die Zeichen für noch mehr Besucher stehen grundsätzlich gut: Nach dem Umzug der großen Branchenvertreter von der Games Convention in Leipzig nach Köln und dem umsatzmäßig schwachen Jahr 2009 sollen die Konsumenten heuer wieder tiefer in die Tasche greifen. Die Experten der Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) erwarten für 2010 bei den Umsätzen eine minimale Steigerung, 2011 sollen es wieder 1,5 Prozent, ab 2012 mehr als fünf Prozent werden.

Doch nicht nur die Konjunktur hat die Nachfrage einbrechen lassen - die Branche steckt auch im Umbruch. Statt großen, teuren Titeln nutzen viele Spieler kostenlose, kleinere Games, ob in Sozialen Netzwerken oder auch als Einzelprodukt im Browser oder via Client. Die großen Studios mussten zuletzt kräftige Einschnitte verzeichnen, während die Anbieter (grundsätzlich) kostenloser Online-Games laut eigenen Angaben prosperieren. Auch mobile Spiele fürs Handy erleben einen kräftigen Aufschwung.

Aussteller hoffen auf gute Geschäfte

Laut PwC schrumpfte in Deutschland der Umsatz mit Konsolentiteln um 2,2 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro. Sony und Microsoft wollen hier mit ihren neuen Bewegungssteuerungen entgegenhalten, Nintendo zeigte jüngst auf der US-Spielemesse E3 den 3DS, eine 3-D-fähige Version seiner mobilen Spielekonsole.

Insgesamt 460 Aussteller aus mehr als 30 Ländern sind heuer in Köln. Sie hoffen nicht nur auf viele Besucher, sondern auch auf viele Geschäftskunden "Wir wollen in diesem Jahr unsere internationale Reichweite deutlich steigern", sagte dazu der Geschäftsführer der Kölner Messegesellschaft, Oliver Kuhrt. Dazu gebe es auch zum ersten Mal mit Kanada ein offizielles Partnerland.

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(dpa/futurezone)