Indien setzt Blackberry-Hersteller Frist
RIM muss bis Ende August Lösung präsentieren, sonst droht Sperre
Die indische Regierung hat dem kanadischen Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) eine Frist gesetzt, um die Sicherheitsbedenken des Landes auszuräumen. RIM habe dafür bis zum 31. August Zeit, erklärte das Innenministerium am Donnerstag. Sollte der Smartphone-Hersteller bis dahin keine Lösung präsentiert haben, wird Regierungskreisen zufolge dann der Kurznachrichtendienst des Blackberry abgeschaltet.
Der Innenminister hatte zuvor mit Geheimdienstmitarbeitern sowie den staatlichen Telekommunikationsunternehmen BSNL und MTNL Gespräche über den Zugang zu verschlüsselten Daten geführt. Indien ist einer der am stärksten wachsenden Märkte von RIM. Auf dem Subkontinent laufen 635 Millionen Handyverträge. Nur in China gibt es mehr.
Einigung mit Saudi-Arabien
Neben Indien machen unter anderem Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate Sicherheitsbedenken geltend. Terroristen könnten die Technik zur Vorbereitung von Anschlägen nutzen, warnen die Länder. Mit Saudi-Arabien hat RIM bereits einen Kompromiss erzielt.
RIM arbeitet anders als andere Anbieter kaum mit lokalen Betreibern zusammen, sondern hat seine Telefone direkt mit eigenen Rechenzentren in Kanada und Großbritannien vernetzt.
(Reuters)