Foxconn expandiert in China weiter
Elektronikhersteller heuert 400.000 Arbeiter an
Der taiwanesische Elektronikhersteller Foxconn setzt nun nach Rückzugsgedanken doch auf den Standort China. Mit dem Bau neuer Produktionsstätten in den Provinzen Henan und Sezchuan soll die Zahl der Beschäftigten des taiwanesischen Konzerns auf 1,2 bis 1,3 Millionen steigen, kündigte Louis Woo, Assistent des Geschäftsführers, am Mittwoch an. Nachdem der Umsatz des Unternehmens im ersten Halbjahr um rund 50 Prozent gestiegen sei, würden im kommenden Jahr rund 400.000 neue Arbeiter eingestellt werden. Der Umzug in die Provinzen in Zentralchina sei das, "was die neue Generation der Arbeiter will", so Woo gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg.
Nötig seien die neuen Produktionsstätten vor allem für die Notebook-Herstellung und das iPhone, für das es von Apple sehr strenge Zielvorgaben gebe, so ein Analyst.
Niedrigere Löhne in Zentralchina
Die Löhne sind in Zentralchina deutlich niedriger als an der Ostküste der Volksrepublik, wo die Industrie in den vergangenen Jahren rasant wuchs. Foxconn etwa beschäftigt in der Sonderwirtschaftszone Shenzhen mehr als 400.000 Menschen. Viele ausländische Unternehmen streben derzeit daher ins Landesinnere, um von den dort niedrigeren Löhnen zu profitieren.
Foxconn hatte nach einer Reihe von Selbstmorden seiner Beschäftigten angekündigt, die Löhne in Shenzhen zum Oktober um knapp 70 Prozent anzuheben. Ein Arbeiter soll dann im Monat 2.000 Yuan (244 Euro) verdienen. In dem Werk, das außer für Apple auch für Nokia, Hewlett-Packard und Dell produziert, nahmen sich seit Beginn des Jahres zehn Beschäftigte das Leben. Ein weiterer Arbeiter nahm sich in einem anderen Foxconn-Werk das Leben, in einem zwölften Fall wird nach dem Tod geprüft, ob es sich um einen Suizid handelte.
Mönche und Motivationskundgebungen
"Unser Erfolg hat uns blind gemacht", nahm Woo Bezug auf die Selbstmordfälle. Mittlerweile würden den Arbeitern Mönche und Psychologen zur Verfügung stehen. Außerdem würden in allen Fabriken in regelmäßigen Abständen Kundgebungen abgehalten, die der Motivation der Mitarbeiter dienen sollen.
(futurezone/AP/Bloomberg)