Einsteiger-DSLR und Edeloptiken von Nikon
D3100 mit Live View und HD-Video
Im Vorfeld der weltgrößten Fotomesse photokina, die vom 21. bis zum 26. September in Köln stattfinden wird, hat Nikon am Donnerstag in Wien eine Reihe neuer Produkte vorgestellt und Zahlen zum heimischen Fotomarkt präsentiert.
Laut Wolfgang Lutzky, Nikons leitendem Manager für Österreich und die Slowakei, hat sich der heimische Fotomarkt seit März wieder von der Finanzkrise erholt. Die Konsumenten kaufen, so die von Nikon präsentierten aktuellen GfK-Zahlen, ihre Kameras und Objektive zunehmend in Online-Shops, 21 Prozent des entsprechenden österreichischen Gesamtumsatzes im ersten Halbjahr 2010 wurden via Internet generiert - ein Zuwachs von 24 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2009.
Kompaktkameras mit Wechselobjektiven wie die Micro-Four-Thirds-Modelle von Olympus und Panasonic bzw. die NEX-Reihe von Sony oder Samsungs NX-System seien auf dem heimischen Markt noch unterrepräsentiert, so Lutzky. Sie machen laut aktuellen GfK-Zahlen nur vier Prozent der hiesigen verkauften Digitalkameras aus. "In Japan sind bereits ein Drittel aller verkauften Kameras solche Kompaktmodelle mit Wechseloptik", so Lutzky, "Auch in der EU wird dieser Markt noch stark wachsen."
Neues Einsteigermodell
Auf einen Micro-Four-Thirds-Konkurrenten von Nikon muss die Fangemeinde allerdings noch warten. Lutzky durfte zu diesem Thema auf der Pressekonferenz auch keine Stellung nehmen. Der japanische Konzern präsentierte stattdessen mit der D3100 seine neue digitale Spiegelreflexkamera (DSLR) für Einsteiger. Das Modell verfügt über einen 14,2-Megapixel-Sensor (CMOS) und ist die erste DSLR von Nikon, die HD-Videos in 1080p-Auflösung bei 24 Bildern pro Sekunde aufnehmen kann. Verarbeitet wird die Datenflut von Nikons Bildprozessor EXPEED 2, der nach Angaben des Unternehmens rund 50 Prozent schneller sein soll als sein Pendant im Vorgängermodell D3000.
Auch eine Echtzeit-Bildvorschau (Live View) und einen HDMI-Anschluss hat die neue D3100 zu bieten. Einsteigern soll eine "eingebaute Fotoschule" die Berührungsängste gegenüber der DSLR nehmen. Wie die D3000 so hat auch die D3100 keinen eingebauten Stangen-Autofocus-Antrieb, weshalb der AF beim Einsatz von älteren Nikon-Objektiven ohne internem Motor nicht zur Verfügung steht. Die D3100 soll Ende September zum Preis von 649 Euro (inklusive Objektiv 18-55mm VR) im Handel erhältlich sein.
Optiken für Vollformat-User
Engagierte Amateure und Profis bedient Nikon mit neuen Objektiven. Das 24-120mm f/4 ED VR empfiehlt sich als kompaktes und mit 710 Gramm vergleichsweise leichtes Reisezoom für die D700 (Preis: 1.219 Euro). Das neue 85mm f/1,4G (1.649 Euro) ist die neue Top-Optik des Konzerns für Porträtfotografie im 35-mm-Vollformat. Es bietet den leisen Silent-Wave-Ultraschall-Ringmotor und - ebenso wie das 24-120mm - Nikons Nanokristallbeschichtung, die interne Reflexe vermeiden helfen soll. Auf den Einsatz der sonst üblichen ED-Beschichtung habe Nikon bei diesem Objektiv verzichtet, so Otto Gugler, NPS-Consultant von Nikon Österreich, stattdessen seien besondere Glassorten verbaut worden.
Weitere Neuigkeiten im Objektivprogramm sind das Einsteiger-Telezoom 55-300mm f/4,5-5,6 G ED VR (429 Euro) und das Vollformat-Superzoom 28-300mm f/3,5-5,6 G ED VR (999 Euro).
Kamera mit Mini-Beamer
Auf dem Gebiet der Kompaktkameras stellte Nikon u. a. ein neues Modell mit integriertem Projektor vor. Die S1100pj kann Bilder in VGA-Auflösung mit einer Helligkeit von bis zu 14 Lumen an die Wand strahlen. Das Gerät lässt sich, anders als sein Vorgänger S1000pj, für die schnelle Präsentation unterwegs auch als hochtransportabler Mini-Beamer vom Mac oder Windows-Rechner aus nutzen. Das Gerät ist ab Mitte September für 379 Euro im Handel erhältlich.
Alle vorgestellten Nikon-Kameras werden mit der neuen Software Nikon View NX2 ausgeliefert, die auch Besitzern älterer Kameras kostenlos zum Download zur Verfügung steht. Das Programm läuft auf Macs und Windows-Rechnern und bietet Funktionen zur Bildverwaltung, zum Geotagging und zur einfachen Videobearbeitung.