Auch Europäer zahlen für 802.11n
1,99 US-Dollar für OSX-Treiber
Auf Anfrage von ORF.at hat am Freitag der Sprecher von Apple Deutschland, Georg Albrecht, bestätigt, dass auch europäische User neuer Apple-Notebooks eine Bearbeitungsgebühr von 1,99 US-Dollar [1,54 Euro] zahlen müssen, wenn sie die in neueren Macs schlummernden schnellen WLAN-Fähigkeiten "freischalten" wollen. Die Regelung, so Albrecht, gelte weltweit.
802.11n wird von folgenden Apple-Geräten unterstützt: iMac mit Intel Core 2 Duo [ausgenommen 17" iMac mit 1,83 GHz Core 2 Duo], MacBook mit Intel Core 2 Duo, MacBook Pro mit Intel Core 2 Duo und Mac Pro mit optionaler AirPort-Extreme-Karte.
Der Treiber liegt auch Apples neuer WLAN-Basisstation AirPort Express bei. Wer aber das schnelle Netz mit anderen Basisstationen nutzen will, muss zahlen, weil die US-Buchhaltungsvorschriften von Herstellern verlangen, für signifikante Produkt-Upgrades Geld zu fordern.
Die Software namens 802.11n Enabler wird ab Anfang Februar gleichzeitig mit dem Verkaufsstart der neuen AirPort-Express-Station im Apple Store online zum Verkauf stehen. Neuen Macs mit eingebauter 802.11n-fähiger Karte wird ab diesem Zeitpunkt der Enabler bereits beiliegen.
Apple weist in einer Pressemitteilung vom Freitag darauf hin, dass die Aktion deshalb nötig gewesen sei, weil man mit der Veröffentlichung des Treibers auf den Entwurf der 802.11n-Spezifikation gewartet habe.
Als eigentlicher Auslöser für die seltsam anmutende Apple-Aktion gilt für US-Quellen der Sarbanes-Oxley Act, ein Gesetz, das 2002 als Reaktion auf die Buchhaltungsskandale bei Enron und Worldcom verabschiedet wurde und in dessen Rahmen strengere Buchhaltungsregeln eingeführt wurden.