Assange: Staatsanwalt macht Rückzieher

SCHWEDEN
25.08.2010

Ermittlungen zum Vergewaltigungsvorwurf eingestellt

Bei den Vorwürfen wegen sexueller Übergriffe in Schweden gegen Julian Assange hat die schwedische Staatsanwaltschaft einen Rückzieher gemacht. Oberstaatsanwältin Eva Finne kündigte am Mittwoch die komplette Einstellung aller Ermittlungen zum Vergewaltigungsvorwurf einer Frau an. Bei einem zweiten Fall wird der Verdacht "sexueller Belästigung" zu "Belästigung" abgeschwächt.

Assange war mit WikiLeaks durch die Veröffentlichung der geheimen US-Dokumente zum Afghanistan-Krieg weltweit bekanntgeworden.

WikiLeaks-Kopf soll verhört werden

Die Stockholmer Anklägerin will bei den weiteren Ermittlungen wegen des Nötigungsverdachts nun auch den WikiLeaks-Kopf erstmals selbst verhören. Im Rundfunksender SR wollte Finne nicht begründen, warum es jetzt nur noch um "Belästigung" und nicht mehr um "sexuelle Belästigung" geht. Die Angaben der Frauen über ihre sexuellen Kontakte mit dem Australier hatten am Wochenende zu einem Haftbefehl geführt, der innerhalb von 24 Stunden ohne Begründung wieder zurückgenommen wurde.

Assange bestreitet die Angaben der Frauen und erklärte in Interviews von seinem geheimem Aufenthaltsort in Nordschweden aus, die Vorwürfe seien Teil einer von außen gesteuerten Verleumdungskampagne.

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(dpa)