GMX-Mutter United Internet auf Kurs
Umsatz und Gewinn im Plus
Der deutsche Internetdienstleister United Internet (GMX, Web.de, 1&1) ist nach dem ersten Halbjahr auf Kurs für seine Jahresziele. Der Umsatz legte um 14,1 Prozent auf 930,8 Mio. Euro zu, wie das Unternehmen am Donnerstagabend in Montabaur mitteilte. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg auf 182 Mio. Euro (Vorjahr: 173,7 Mio. Euro). Für das Gesamtjahr hat United Internet ein Umsatzplus von 15 Prozent und ein EBITDA auf Vorjahresniveau (356,1 Mio Euro) in Aussicht gestellt.
United-Internet-Chef Ralph Dommermuth will dieses Jahr rund 50 Mio. Euro in neue Dienste wie mobiles Internet und Hosting-Angebote stecken. Im ersten Halbjahr gab United Internet dafür rund 19 Mio. Euro aus. Seit Juli kann das Unternehmen als virtueller Netzbetreiber auf dem Vodafone-Netz eigene Tarife für Mobilfunk und Datendienste anbieten. Außerdem stellte der Internetdienstleister Anfang Juli seinen selbstentwickelten Tablet-PC vor. Diese Maßnahmen sollen neue Kunden anziehen.
Rückgang im Werbegeschäft
Im ersten Halbjahr konnte United Internet die Zahl seiner DSL-Kunden mit 3,31 Millionen nur stabil halten. Vergangenes Jahr hatte das Unternehmen knapp 600.000 DSL-Kunden von Freenet übernommen. Allerdings stieg der Anteil der weniger wechselbereiten Nutzer von Komplettverträgen, die gleichzeitig Internet- und Telefonanschluss beinhalten, um 190.000.
Abschreibungen in Höhe von fast elf Mio. Euro nach Abschluss der Übernahme des Freenet-DSL-Geschäfts drückten auf das Ergebnis. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging um fast vier Prozent auf 142,2 Mio. Euro zurück. Das Ergebnis je Aktie (EPS) sank entsprechend von 0,36 Euro im Vorjahr auf 0,34 Euro.
Im Hosting-Geschäft legte die Zahl der kostenpflichtigen Verträge unterdessen um 290.000 auf 5,94 Millionen zu. Gebremst wurde das Umsatzwachstum in der Sparte "Access" durch einen Umsatzrückgang in der Online-Werbevermarktung. Ein Vertragswechsel bei einem Großkunden sorgte für einen Umsatzeinbruch von mehr als 20 Prozent bei der Tochter Sedo (ehemals Adlink).
(APA/dpa)