Ein Verhaltenskodex für das Internet

verantwortung
20.01.2007

Ein Verband aus Wirtschaft, Bürgerrechtlern und Journalisten will Verhaltensregeln für das Internet ausarbeiten - mit an Bord sind Google, Yahoo und Microsoft.

Technologiefirmen, Menschenrechtsgruppen und Journalistenverbände wollen sich zusammen für einen stärkeren Schutz der Meinungsfreiheit im Internet einsetzen. Die Parteien erklärten am Freitag, bis zum Jahresende einen Verhaltenskodex für das Internet ausarbeiten zu wollen.

Damit solle der zunehmenden Verfolgung und Inhaftierung von Internet-Journalisten - etwa in Ländern wie China - entgegengewirkt werden.

Unternehmen haftbar machen

An den Gesprächen sind Firmen wie Microsoft, Google und Yahoo beteiligt. Geleitet werden die Beratungen von dem in Washington ansässigen Center for Democracy and Technology sowie dem Business for Social Responsibility in San Francisco.

Den Angaben nach ist es das Ziel, Unternehmen haftbar zu machen, wenn sie mit Regierungen zusammenarbeiten, die Meinungsfreiheit unterdrücken und Grundrechte verletzen.

Die Organisation Reporter ohne Grenzen macht gegen Zensur im Internet mobil und präsentierte kürzlich eine 13 Länder umfassende Liste mit den "Feinden des Internets".

Umstrittene Methoden in China

Yahoo war beispielsweise 2005 in die Schlagzeilen geraten, weil das Unternehmen den chinesischen Behörden nach Meinung von Menschenrechtsgruppen Informationen über einen Nutzer seines E-Mail-Dienstes gegeben hatte, die zur Verhaftung des Oppositionellen beitrugen.

Der Mann wurde zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt.

(APA | Reuters)