© AP/Paul Sakuma, Steve Jobs präsentiert Apples soziales Netzwerk

Facebook blockiert Apples Ping

CLINCH
03.09.2010

Mit dem Start von Apples Sozialem Netzwerk Ping hat es sich der US-Konzern offenbar mit Facebook verscherzt. Eine Funktion in Ping, das Einladen von Facebook-Kontakten, wurde von Facebook kurzerhand abgedreht.

Auslöser war offenbar eine fehlende Einigung zwischen den beiden sonst kooperierenden Unternehmen im Vorfeld des Ping-Starts.

Apple-Chef Steve Jobs erklärte gegenüber AllThingsDigital dazu, Facebook habe "derart beschwerliche Forderungen gestellt, dass man sich nicht einigen konnte". Welche Forderungen das waren, wurde nicht verraten.

Ping-Start noch mit Facebook

Beim Start von Ping am Dienstagabend war die Facebook-Funktion noch ganz offiziell Teil der Produktpräsentation. Doch schon kurz nach dem Start sperrte Facebook die Apple-Nutzer aus.

Grundsätzlich ist es Entwicklern erlaubt, auf die Facebook-Programmierumgebung (Application Programming Interface, API) zuzugreifen. Eine Klausel sieht jedoch vor, dass im Falle von über 100 Millionen Zugriffen pro Tag das Einverständnis von Facebook einzuholen ist. ITunes verzeichnet laut Apple 160 Millionen User, wobei derzeit wohl erst ein sehr niedriger Prozentsatz dieser auch Ping nutzt.

"Wir arbeiten mit Apple daran, das Problem zu lösen. Wir haben in der Vergangenheit erfolgreich zusammengearbeitet und wollen dies auch in Zukunft tun," beschwichtigte inzwischen eine Facebook-Sprecherin.

Ping zieht Spammer an

Die Nutzer des neu eröffneten Apple-Musiknetzwerks Ping sind offenbar ein attraktives Ziel für Spammer und Betrüger. Wie der Sicherheitsanbieter Sophos erklärte, verwende Apple bei Ping noch keine URL- oder Spam-Filter. Derzeit kursierten deshalb schon unseriöse Angebote für Gratis-iPhones mit einer zweifelhaften URL. Zudem seien bereits ähnlich wie zu Twitter-Anfangszeiten gefälschte Profile bekannter Musiker aufgetaucht.

"Das Fehlen von Filtern macht Ping zu einem neuen Spielplatz für 'die bösen Buben'", heißt es von Sophos. Zwar würden Filter eingesetzt, um anstößige Einträge zu vermeiden, diese müssten aber ausgebaut werden. Ping-Nutzer sollten deshalb laut Sophos vorsichtige mit Links umgehen.

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