Google stellt Echtzeitsuche vor
Google-Suchchefin Marissa Mayer hat am Mittwoch in San Francisco Google Instant vorgestellt. Die neue Benutzerschnittstelle liefert Ergebnisse im Browser, noch während der Nutzer seine Abfrage in die Suchmaske eingibt.
Drei Komponenten bestimmten das neue Feature: die in Echtzeit gestreamten Ergebnisse, die "Vorhersage" im Suchfeld sowie das Scrollen durch die vorgeschlagenen Suchbegriffe im Dropdown-Menü unterhalb des Eingabefeldes.
Google liefert also bereits während des Tippvorgangs laufend aktuelle Suchergebnisse. Die getippten Wörter sind in schwarz zu sehen, während Googles "Vorhersage", also Vorschlag, in einem hellen Grau erscheint. Mit Betätigen der Tab-Taste können die Vorschläge automatisch übernommen werden.
Search-Button überflüssig
Des weiteren mache die Suche künftig auch die Liste an vorgeschlagenen Suchbegriffen einfacher, so Mayer. Mittels Scrollen könne der User auf bereits vorgegebene Suchbegriffe zurückgreifen. Die Vorschläge würden aus den bereits vorhandenen Daten über die Suchgewohnheiten des Nutzers abgeleitet.
Das Anklicken des Search-Buttons oder die Nutzung der Eingabetaste seien damit theoretisch nicht mehr notwendig, so Mayer. Sollte jemand doch darauf zurückgreifen, so sehe der User die gleichen Resultate wie bisher.
Reduktion der Suchzeit
Laut Mayer soll der Nutzer damit die durchschnittliche Suchzeit von rund 25 Sekunden um zwei bis fünf Sekunden reduzieren können. Alle Google-Nutzer weltweit sollen durch die Echtzeit-Funktion im Lauf eines Jahres rund 350 Millionen Stunden Zeit sparen. Google Instant soll noch heute auf Google.com in den USA starten. Es funktioniert mit den Browsern Chrome, Firefox, Safari und Internet Explorer 8. Im Lauf des kommenden Jahres soll die Funktion auch in die Suchboxen einiger Browser integriert werden, so Mayer.
In der kommenden Woche soll Google Instant in Großbritannien, Frankreich, Italien, Deutschland, Spanien und Russland starten. Das System funktioniert nur, wenn der User bei Google eingeloggt ist. Im Hintergrund arbeiten neue Caching-Systeme. Auch der Code der Google-Startseite wurde für die Echtzeitsuche stark überarbeitet.
Google Instant hat Auswirkungen auf die Zahl der Page Impressions, die von Googles Systemen gezählt werden. Google hat für Webmaster und AdWord-Kunden Erklärungen dazu veröffentlicht. Künftig werden Ads erst nach drei Sekunden angezeigt werden.
Start für Mobiltelefone geplant
Auch auf Mobiltelefonen soll das Echtzeit-Feature in naher Zukunft Einzug halten, laut Mayer will Google die neue Funktion "so schnell wie möglich" auf möglichst vielen Plattformen verfügbar machen. Google Instant integriert sich nahtlos in die bestehende Benutzerschnittstelle der Suchmaschine.
In der Fragerunde auf die benötigten persönlichen Daten angesprochen, sagte Mayer, dass Google für Instant nicht mehr nutzerbezogene Daten verwende als bisher.