© Microsoft, Stephen Elop

Microsoft-Manager ersetzt Nokia-Chef

KONZERNE
10.09.2010

Nokia rüstet sich mit einem neuen Chef für den Wettbewerb auf dem Markt für Smartphones. Nachfolger des bisherigen Vorstandschefs beim finnischen Handy-Weltmarktführer, Olli-Pekka Kallasvuo, wird Microsoft-Manager Stephen Elop.

Die Zeit sei reif, die Erneuerung des Konzerns "zu beschleunigen", teilte Nokia am Freitag mit. Nokia bekomme mit Elop eine neue Führung mit neuen "Fähigkeiten und Stärken, um den Erfolg des Unternehmens voranzubringen", hieß es in einer Unternehmensaussendung. Elop selbst erklärte, es sei sein Ziel, Nokias Stellung als "unbestrittener Branchenführer" auf dem Markt für mobile Kommunikation zu stärken. Der bisherige Microsoft-Manager soll seinen Job am 21. September antreten. Bei Microsoft leitete Elop die Geschäftskunden-Sparte

Nokia kämpft seit längerem um seine Stellung auf dem weltweiten Handy-Markt. In den vergangenen Jahren hat der Weltmarktführer große Marktanteile verloren, weil das Unternehmen den Trend zu Multimediatelefonen wie dem iPhone von Apple verschlafen hat. Im Frühjahr hatte Nokia eine große Umstrukturierung angekündigt und eine eigene Abteilung für die sogenannten Smartphones gegründet. Damals musste bereits der bisherige Leiter der Handy-Sparte gehen.

Kallasvuo nun bei NSN

Der bisherige Nokia-Chef Kallasvuo werde in Zukunft für den Netzwerk-Ausrüster Nokia Siemens Networks zuständig sein - ein Gemeinschaftsunternehmen von Nokia und Siemens, teilte Nokia mit. Kallasvuo arbeitet seit über 30 Jahren im Konzern. Nach Medienangaben erhält er 4,6 Millionen Euro und 100.000 Nokia-Aktien als Abfindung.

Nokia hat sich nach Einschätzung von Experten in den vergangenen Jahren nicht schnell genug auf die Veränderungen auf dem weltweiten Handy-Markt eingestellt. Dieser Markt habe sich "dramatisch verändert", sagte Analyst Hannu Rauhala von der finnischen Pohjola Bank.

Von Bedeutung seien nicht mehr alleine die Geräte an sich, sondern vor allem auch die Software. Die Ernennung Elops, der vom Software-Konzern Microsoft kommt, sei deswegen auch ein Eingeständnis Nokias, dass eine Veränderung in diese Richtung nötig sei, sagte Rauhala. Die Nokia-Aktie zog am Freitagmorgen um sechs Prozent auf 8,21 Euro an.

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(AFP/futurezone)