US-Chipunternehmen pessimistisch
National Semiconductor und TI mit gedämpften Aussichten
Die Chipindustrie nährt die Befürchtung einer gesamtwirtschaftlichen Abschwächung in den USA. Nach dem weltweiten Branchenprimus Intel bekommen auch die Konkurrenten National Semiconductor und Texas Instruments (TI) ein Abflauen der Verbrauchernachfrage zu spüren. Das gilt insbesondere für PCs und Fernsehgeräte. Ihre Geschäftsaussichten beurteilen die Unternehmen daher gedämpft.
National Semiconductor erwartet weniger Umsatz
"Wir wollen alle glauben, dass es mit den Konsumausgaben aufwärts geht", sagte National-Semiconductor-Chef Donald Macleod Donnerstagabend im Reuters-Gespräch. "Aber ich glaube das nicht." Nachdem der Konzern mit einem Gewinnsprung auf 89 (Vorjahreszeitraum: 30) Millionen Dollar im abgelaufenen Quartal die Erwartungen von Analysten etwas übertroffen hatte, gibt er sich für das laufende Vierteljahr pessimistischer: Der Umsatz könnte um bis zu fünf Prozent unter dem Niveau der vergangenen Dreimonatsperiode von 412 Millionen Dollar (rund 324 Millionen Euro) liegen, sagte das Management voraus.
National Semiconductor produziert Chips für medizinische Geräte, die industrielle Energieversorgung und Multifunktionshandys (Smartphones). Bei Smartphones sieht Macleod wegen der schleppenden Konjunkturentwicklung die Wachstumsperspektiven begrenzt, während sich TI zu diesem Geschäft eher optimistisch äußerte.
TI vorsichtig
TI-Investor-Relations-Chef Ron Slaymaker strich vielmehr heraus, dass die Verkäufe von TV-Geräten zuletzt unter den Erwartungen lägen. Er führte das auf ein mangelndes Interesse an 3-D-Fernsehern sowie die zurückliegende Fußball-WM zurück, wegen der viele Käufer die Anschaffung eines neuen Apparats vorgezogen hätten.
Dagegen sprach Slaymaker von einer starken Chipnachfrage aus Industrie und im Bereich der drahtlosen Kommunikation. Die Gewinn- und Umsatzprognose von TI für das laufende dritte Quartal fällt ebenfalls vorsichtiger aus. Bereits Ende August hatte Intel seine Erwartungen heruntergeschraubt. Als wachstumsbremsend hatte der Chipriese ebenfalls überraschend schwache PC-Verkäufe der Konsumenten angeführt.
(Reuters)