Kiddy Contest und Klingeltöne

25.01.2007

Der österreichische Online-Musikmarkt ist 2006 um die Hälfte gewachsen. Die Österreicher laden vor allem Klingeltöne herunter und kaufen Kiddy-Contest-Alben. Während der CD-Verkauf rückläufig ist, weisen Musik-DVDs starke Zuwächse auf.

Der österreichische Online-Musikmarkt verzeichnete im vergangenen Jahr ein Wachstum von 50 Prozent. Insgesamt wurden 6,2 Millionen Musiktitel über Online-Musik-Shops und Mobiltelefone verkauft, teilte der Verband der österreichischen Musikwirtschaft [IFPI] am Donnerstag in einer Aussendung mit.

Im Vergleich zum globalen Wachstum des digitalen Musikmarktes hinken die Steigerungen in Österreich hinterher. Weltweit hatten sich Musik-Downloads 2006 verdoppelt. Insgesamt wurden mit Musik-Downloads im vergangenen Jahr mehr als zwei Milliarden Dollar umgesetzt.

Downloads aufs Handy dominieren

Zwei Drittel der digitalen Musikverkäufe entfallen in Österreich auf Downloads aufs Handy, ein Drittel wurde über Online-Musik-Shops verkauft. Spitzenreiter bei den Downloads sind Klingeltöne von Originalaufnahmen ["Master Ringtones"]. Davon wurden 2006 lauft IFPI 2,5 Millionen Stück verkauft.

Über Online-Musik-Shops wurden 1,4 Millionen Einzeltitel und mehr als 150.000 Alben verkauft.

Klingeltöne erwiesen sich bereits 2005 als Wachstumstreiber des digitalen Musikmarktes in Österreich.

Rückgang beim CD-Verkauf "fast wettgemacht"

Der Anteil des digitalen Marktes beträgt in Österreich 5,5 Prozent. 2006 wurden in Österreich drei Prozent weniger CDs verkauft. Laut IFPI konnten die steigenden Album-Downloads den Rückgang im physischen Verkauf jedoch fast ausgleichen.

Hohe Zuwächse gab es bei Musik-DVDs. Davon wurden 2006 insgesamt 700.000 Stück verkauft, was einem Zuwachs von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Kiddy Contest rules

Wie bereits im Vorjahr führte eine Veröffentlichung aus der Kiddy-Contest-Reihe auch im Jahr 2006 die Verkaufshitparade in Österreich an. Hinter Kiddy Contest Vol. 12 folgten die Red Hot Chili Peppers ["Stadium Arcadium"] und Christina Stürmer ["Lebe Lauter"]. Die 2006 am häufigsten verkaufte Single war "Crazy" von Gnarls Barkley.

Hoffen auf mobile Downloads

Die österreichische Musikwirtschaft setzt ihre Hoffnungen nun vor allem auf mobile Downloads. Neben Downloads ganzer Songs soll künftig auch der Musikvideo-Download auf das Handy für zusätzliche Einnahmen sorgen.

EU-weit wurden 2006 mehr als zwei Milliarden Euro mit Downloads aufs Handy umgesetzt. Das Wachstum mobiler Downloads soll sich auch in den kommenden Jahren rasant fortsetzen. Laut einer aktuellen Studie des Marktforschungsunternehmens Gartner soll sich der weltweite Umsatz mit Handy-Downloads heuer auf 13,7 Milliarden Dollar belaufen, bis 2010 sollen bereits 32,2 Milliarden Dollar [Europa: 9,1 Mrd. Dollar] mit Musik-Downloads auf Handys umgesetzt werden.