Mobilkom legt erstes Angebot für MobilTel
Die Telekom Austria [TA] habe über ihre 100-Prozent-Tochter mobilkom austria "in der ersten Phase der Interessenssuche ein vertrauliches, unverbindliches Angebot" für den bulgarischen Mobilfunkbetreiber MobilTel abgegeben, bestätigte TA-Generaldirektor Heinz Sundt am Donnerstag.
Die MobilTel gehört zu einem Teil dem österreichischen Industriellen und Ex-ÖVP-Obmann Josef Taus.
Nun soll eine Due-Diligence-Prüfung der MobilTel folgen, die mehrere Wochen in Anspruch nehmen werde. Nach Vorliegen dieser Prüfungsergebnisse werde die mobilkom dann entscheiden, ob ein verbindliches Angebot für die MobilTel gelegt werde.
Due Diligence ist die Bezeichnung für "Projekt- und Unternehmensprüfung" und bedeutet die genaue Analyse der rechtlichen, finanziellen, technischen und strategischen Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken eines Unternehmens, die der Vorbereitung einer Beteiligungsinvestition dient.
Mobilkom expandiert weiterMarkt mit Wachstumschancen lockt
Der Wert der MobilTel wurde zuletzt von Analysten auf 1,3 bis 1,5 Mrd. Euro geschätzt, als möglicher Kaufpreis wurde eine Mrd. Euro kolportiert.
"Bulgarien gehört zu unserem Interessensgebiet", hatte TA-Vorstand und mobilkom-Generaldirektor Boris Nemsic Anfang Juni betont. Der bulgarische Mobilfunkmarkt sei angesichts der 29-prozentigen Penetration ein "Markt mit Wachstumschancen".
Von Nachteil sei allerdings, dass das bulgarische Bruttoinlandsprodukt [BIP] weit unter dem Osteuropa-Schnitt liege, dass ein dritter Netzbetreiber wahrscheinlich sei, dass daher ein Sinken des durchschnittlichen Umsatzes pro Kunden [ARPU] zu erwarten und noch offen sei, ob UMTS eingeführt werde.
Taus hatte die lukrative MobilTel im Jänner 2002 gemeinsam mit Investoren um 600 Mio. Euro übernommen. Zu den Investoren der MobilTel Holding GmbH gehören neben Taus die Management Trust Holding AG [MTH], Cordt & Partner, die BAWAG/P.S.K-Gruppe und die MS Privatstiftung der Familie des Geschäftsmanns Martin Schlaff.
Übernahme von Bulgariens MobilTel fix