Die Kopierschutz-Fesseln der PS3
Wenn Sonys PS3 am 23. März nach Europa kommt, soll es im PlayStation-Network nicht nur Spiele, sondern auch Musik und Filme zum Herunterladen geben. Der integrierte Kopierschutz wird Bezahl-Inhalte allerdings an die Konsole des Kunden binden.
Mit der PlayStation 3 [PS3] will - und muss - Sony auch im Online-Sektor verlorenes Terrain gegenüber Microsoft und dessen Online-Service Xbox Live gutmachen.
Entsprechend umfassend sind die Anstrengungen: Gleich zum Start soll es im Online-Store der PS3 Filme und Musik zum Herunterladen geben - vorerst allerdings nur Trailer und Samples, dafür kostenlos.
Sony will dem Kunden zuhören
Wann es ganze Filme - und vor allem in welcher Qualität - zum Download geben wird, sei noch Gegenstand von Verhandlungen, meinte Georg Domiter, PlayStation-Produktmanager in Österreich, gegenüber ORF.at.
Fest stehe bereits jetzt, dass Sony auch auf lokale Anforderungen eingehen will. So könne es sein, dass in Europa über die PS3-Systemsoftware etwa andere Features als in den USA angeboten werden, je nach Nachfrage und Kundenwünschen.
Mit dem hauseigenen Content von Sony Pictures und Sony BMG sei man gut aufgestellt, so Domiter. Derzeit gehe es noch darum auszuloten, in welcher Größe Download-Inhalte angeboten werden sollen, auch um das Netzwerk dahinter entsprechend zu konfigurieren.
DRM-Limits für Inhalte
Wer aus dem Sony-Store kostenpflichtige Inhalte mit Kopierschutz [DRM] auf seine PS3 lädt, kann diese allerdings auch nur auf dieser einen PS3 abspielen. Die Festplatte zu einem Freund mitnehmen, um dort einen Film zu sehen, wird nicht möglich sein.
Zumindest eines Aspekts dieses Konsumenten-unfreundlichen Limits ist sich Sony offenbar bewusst: Sollte die Platte einmal crashen, kann man sich bereits bezahlte Inhalte immer wieder auf seine PS3 herunterladen, verspricht Domiter.
Eigene und DRM-freie Inhalte bleiben ohne Limits. Für die Zukunft sei auch angedacht, etwa über einen externen Brenner die bezahlten Inhalte auch auf ein physisches Medium übertragen und damit universell nutzbar machen zu können.
Zum Europa-Start wird nur die Topversion mit 60-GB-Festplatte [599 Euro] erhältlich sein. Das 20-GB-Modell soll je nach Nachfrage im Laufe des Jahres folgen.
Sony gibt sich vorsichtig
Bezahlt werden kann im Online-Store vorerst nur über Kreditkarte, wobei Sony mit Euro-Preisen bei einem bereits bewährten System bleibt. Prepaid-Karten, wie sie etwa Microsoft anbietet, sind laut Sony Österreich ebenfalls angedacht.
Zu Beginn sollen alle herunterladbaren Inhalte vorerst einmal gratis sein. Man wolle die Kunden vorsichtig an die neuen Möglichkeiten heranführen, so Domiter.
(futurezone | Nadja Igler)