"Robin-Hood-Effekt" bei Film-Downloads

USA
25.01.2007

Die Nutzung von Online-Tauschbörsen zum Film-Download hat sich in den vergangenen beiden Jahren verdoppelt. Nur wenige sehen darin ein "ernsthaftes Vergehen".

32 Millionen US-Amerikaner [18 Prozent der US-Internet-Nutzer] haben bereits einen Film in voller Länge aus dem Netz geladen. 80 Prozent davon nutzen zum Film-Download ausschließlich Filesharing-Netzwerke. Dies geht aus einer aktuellen Studie des Marktforschungsinstituts Solutions Research Group hervor.

Für die Studie wurden im zwischen vergangenen Juni und Ende September 2.600 Personen per Telefon und im Internet befragt.

Kein "ernsthaftes Vergehen"

Nur 40 Prozent der vom Marktforschungsinstut befragten Personen betrachten den nicht autorisierten Download von Filmen aus Online-Tauschbörsen als "ernsthaftes Vergehen". 78 Prozent der Befragten sehen ein solches hingegen im Entwenden einer CD oder DVD.

Selbst Falschparken wird von den US-Amerikanern mehr geächtet als der Film-Download aus Filesharing-Netzwerken. 59 Prozent sehen darin ein Vergehen.

"Robin-Hood-Effekt"

Der Marktforscher und Studienautor Kaan Yigit konstatierte beim Film-Download aus Filesharing-Netzwerken einen "Robin-Hood-Effekt".

Hollywood-Stars und -Studios würden von vielen als sehr reich wahrgenommen. Filesharing falle nach Meinung der Befragten kaum ins Gewicht, meinte Yiggit in einer Aussendung.

Flexibilität beim Angebot

Den kostenpflichtigen Download-Anbietern empfiehlt Yigit mehr Flexibilität bei Nutzungsbedingungen und Preisen. Ansonsten, warnte der Marktforscher, werde der Boom beim Filesharing ungebrochen anhalten.

Der Verein für Anti-Piraterie [VAP] der österreichischen Film- und Videobranche schätzt die Einnahmenverluste durch "Filmpiraterie" in Österreich im Jahr 2006 auf 16,5 Millionen Euro. Auch das "Audio-Camcording" in den Kinos macht dem VAP zu schaffen.