Neue Chip-Generation noch Ende 2007
In voneinander unabhängigen Ankündigungen feiern sowohl Intel als auch IBM dramatische Fortschritte in der Transistorenentwicklung. Eine neue Chip-Generation nach 45-Nanometer-Bauweise ermöglicht leistungsstärkere Chips mit erheblich geringerem Stromverbrauch.
Möglich wurde das durch den Einsatz neuer Materialien bei der Herstellung.
Die neuen Chips sollen nicht nur bei Computern, sondern auch in zahllosen Unterhaltungselektronikprodukten die Verausssetzung für enorme Fortschritte schaffen.
Mehr als 2.000 der 45-nm-Transistoren entsprechen dem Durchmesser eines Menschenhaares. Der erste Transistor, der von dem legendären amerikanischen Forschungslabor Bell Labs 1947 entwickelt worden war, hatte hingegen Handgröße.
300 Mrd. Zustandswechsel pro Sekunde
Bei Intel ersetzt eine Hafnium-Verbindung die bisher übliche Siliziumdioxid-Schicht der Transistoren.
Dadurch wird das immer gravierendere Problem des Stromverlustes behoben, unter dem die Silizium-Transistoren mit zunehmender Verkleinerung litten. Das hatte weitere Fortschritte bei der Transistoren-Verkleinerung immer schwieriger gemacht.
Ein 45-nm-Transistor kann in einer Sekunde rund 300 Milliarden Mal an- und abgeschaltet werden, das ist etwa 20 Prozent schneller als bei bisherigen CPU-Transistoren.
IBM gab noch nicht bekannt, welche Metalle verwendet werden.
Die 1965 von Intel-Mitgründer Gordon Moore getätigte Prognose, dass sich die Zahl der Transistoren auf einem Chip ungefähr alle 18 Monate verdoppeln werde, hat sich bisher als erstaunlich genau erwiesen.
Intel prescht Ende 2007 voran
Intel will in der zweiten Jahreshälfte 2007 mit den neuen 45-Nanometer-Chips [in Core-2-Prozessoren] herauskommen, die unter dem Codenamen "Penryn" entwickelt wurden, teilte der Chip-Branchenführer mit.
IBM kündigte seinerseits Server-Produkte mit der Technologie für 2008 an. IBM hat seine neue Technologie in Zusammenarbeit mit dem Intel-Hauptkonkurrenten Advanced Micro Devices [AMD] sowie den japanischen Elektronikkonzernen Sony und Toshiba entwickelt.
AMD kündigte an, ebenfalls 2008 den Schritt auf das nächstkleinere Design zu gehen.
(AP | dpa)