Weniger Fehler in Open-Source-Software
Britische Wissenschaftler haben nun die Fehlerbereinigung in Computerprogrammen unter die Lupe genommen, berichtet "Bild der Wissenschaft".
Die Forscher kommen dabei zu dem Schluss, dass Mängel in Open-Source-Programmen wie etwa Linux wesentlich schneller verbessert werden, als bei Closed-Source-Projekten wie beispielsweise Windows.
Grund dafür sind in erster Linie die hohe Zahl der Benutzer, die entdeckte Fehler sofort an die hohe Zahl an Programmierern zur Behebung weiterleitet.
In einem mathematischen Simulationsmodell wurden dazu Benutzer, Entwickler und Software-Fehler in Relation gebracht.
Bugs: Closed Source versus Open SourceVerbesserungen schneller beim Kunden
Da Closed-Source-Programme nur von einer kleinen Anzahl an Programmierern bearbeitet werden und neue Versionen der Software in weit größeren zeitlichen Abständen auf den Markt gebracht werden, sei die Reaktionszeit auf gemeldete Bugs länger als bei der quelloffenen Konkurrenz.
Die ständigen Rückmeldungen von Nutzern freier Softwareprodukte und die schnelle Weitergabe von Updates beziehungsweise der raschere Release komplett neuer Versionen verschaffe Open-Source-Programmen einen Debug-Vorteil.
Closed-Source könnte nur dann mithalten, wenn ebenfalls genügend Programmierer und eine ebenso große Anzahl an Bericht erstattenden Usern wie bei Open-Source vorhanden sei.
Bugs kosten US-Wirtschaft jährlich 60 Mrd. USD
Im letzten Jahr hat das U"National Institute of Standards and
Technology" festgestellt, dass Softwarefehler die US-Wirtschaft
jährlich etwa 60 Milliarden USD kosten, das entspricht etwa 0,6
Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Zeitdruck und Komplexität schuld
Viele Experten sind der Meinung, Software könnte wesentlich zuverlässiger sein, würden die Hersteller das nur wollen.
Schuld an den Mängeln sei neben der Komplexität der Software auch der enorme Druck, das Produkt möglichst schnell kommerziellen zu veröffentlichen.
Überlegt wird unter anderem eine Haftung für Bugs seitens der Hersteller, um die Fehlerbereinigung zu beschleunigen. Kritiker warnen jedoch davor, dass eine Einführung dieser Haftung Innovationen bremsen und die Preise für Softwareprodukte in die Höhe treiben könnte.
Linux mit mehr Sicherheitslücken als Windows
Laut dem Forscher Eric Hemmendinger ist es falsch,
vorauszusetzen, ein Betriebssystem sei von Natur aus gefährdeter als
ein anderes. Die Zahl der Sicherheitslücken hänge vor allem vom
Alter der Software ab. Linux, das jünger als Windows ist, werde
demnach im Laufe der Zeit noch mehr Sicherheitslücken als Windows
aufweisen.