29.06.2003

QUALITY CHECK

Bildquelle: him / ORF.at

Weniger Fehler in Open-Source-Software

Britische Wissenschaftler haben nun die Fehlerbereinigung in Computerprogrammen unter die Lupe genommen, berichtet "Bild der Wissenschaft".

Die Forscher kommen dabei zu dem Schluss, dass Mängel in Open-Source-Programmen wie etwa Linux wesentlich schneller verbessert werden, als bei Closed-Source-Projekten wie beispielsweise Windows.

Grund dafür sind in erster Linie die hohe Zahl der Benutzer, die entdeckte Fehler sofort an die hohe Zahl an Programmierern zur Behebung weiterleitet.

Verbesserungen schneller beim Kunden

Da Closed-Source-Programme nur von einer kleinen Anzahl an Programmierern bearbeitet werden und neue Versionen der Software in weit größeren zeitlichen Abständen auf den Markt gebracht werden, sei die Reaktionszeit auf gemeldete Bugs länger als bei der quelloffenen Konkurrenz.

Die ständigen Rückmeldungen von Nutzern freier Softwareprodukte und die schnelle Weitergabe von Updates beziehungsweise der raschere Release komplett neuer Versionen verschaffe Open-Source-Programmen einen Debug-Vorteil.

Closed-Source könnte nur dann mithalten, wenn ebenfalls genügend Programmierer und eine ebenso große Anzahl an Bericht erstattenden Usern wie bei Open-Source vorhanden sei.

Zeitdruck und Komplexität schuld

Viele Experten sind der Meinung, Software könnte wesentlich zuverlässiger sein, würden die Hersteller das nur wollen.

Schuld an den Mängeln sei neben der Komplexität der Software auch der enorme Druck, das Produkt möglichst schnell kommerziellen zu veröffentlichen.

Überlegt wird unter anderem eine Haftung für Bugs seitens der Hersteller, um die Fehlerbereinigung zu beschleunigen. Kritiker warnen jedoch davor, dass eine Einführung dieser Haftung Innovationen bremsen und die Preise für Softwareprodukte in die Höhe treiben könnte.