Österreichs Mobilfunker unter Beschuss
Die AK Vorarlberg hat gegen die mobilkom austria Klage wegen ihrer Gesprächstaktung eingereicht. Weitere Mobilfunker könnten folgen.
Bereits seit längerem weisen Konsumentenschützer darauf hin, sich vor einem Vertragsabschluss die genauen Tarifbedingungen anzusehen.
Bei vielen Tarifen zahlt man für die erste Minute voll, auch wenn ein Anruf nur wenige Sekunden dauert.
Mobilfunker weisen Kritik zurück
Die Arbeiterkammer Vorarlberg hat wegen dieser Verrechnungspraxis Ende vergangenen Jahres eine Klage gegen den Marktführer mobilkom austria eingebracht, berichtete das "profil" in seiner neuen Ausgabe.
Das Verfahren laufe noch, ein Verhandlungstermin stehe allerdings noch nicht fest, so Konsumentenschützer Paul Rusching.
Bei Erfolg soll es laut "profil" auch Klagen gegen andere heimische Anbieter geben. Die Mobilfunker weisen die Kritik erwartungsgemäß zurück.
Vor allem die "Null Cent"-Offensive hat im Vorjahr dazu geführt, dass der Preis für eine durchschnittliche Gesprächsminute um weitere zehn Prozent auf nunmehr rund 17 Cent gesunken ist.
Gesprächsaufbaugebühr als Ersatz
Zu Beginn eines Telefonats werde das Netz am stärksten belastet, meint One-Chef Joergen Bang-Jensen. Das könne man mit der Taktung abfedern oder wie in den Niederlanden und Dänemark eine eigene Gesprächsaufbaugebühr verlangen.
Der scheidende T-Mobile-Austria-Chef Georg Pölzl verweist auf das grundsätzlich niedrige Tarifniveau: "Die Kunden in anderen europäischen Ländern wären froh, wenn sie einen Cent im Minutentakt zahlen dürften."
(APA)